Bakerzyste
Die Bakerzyste ist eine Ausstülpung, die mit Flüssigkeit gefüllt ist. Sie ist in der Kniekehle und entsteht durch eine Schwäche in der Kniegelenkskapsel. Gelenkflüssigkeit oder Synovia ist der Inhalt einer Baker Zyste. Sie ist die Folge von einer Erkrankung des Kniegelenks und verursacht meist keine Beschwerden, hin und wieder drückt diese Zyste aber auf die Gefäße und Nerven im Knie. Das führt zu Komplikationen. Hier bekommst Du Informationen zu Ursachen, Diagnose und Behandlung einer Bakerzyste.
Was ist die Bakerzyste?
Die Bakerzyste oder Baker Zyste verdankt ihre Bezeichnung dem Chirurgen William Baker aus England. Dieser stieß im 19. Jahrhundert bei verschiedenen Patienten auf die Zyste in der Kniekehle, und beschrieb diese Veränderung als Erster.
Was versteht man unter einer Zyste?
Zysten werden in der Medizin jene Hohlräume in einem Körper genannt, die normalerweise nicht vorkommen. Sie finden sich in verschiedenen Geweben des Körpers und in Organen wie der Lunge, den Nieren, der Leber, den Eierstöcke etc. und sind mit Flüssigkeit, oder aber die Lungenzysten sind mit Luft gefüllt. Die Bakerzyste ist eine Poplitealzyste und in der Regel harmlos. Sie bleibt anfangs oft unbemerkt, aber mit ihrer zunehmenden Größe treten Probleme auf.
Wie bildet sich eine Bakerzyste?
Wie alle Gelenke ist auch das Knie von einer Hülle aus Bindegewebe umgeben, die Gelenkkapsel. Diese trägt zum einen, zur Stabilisierung des Knies bei und zum anderen produziert deren innere Schicht die Synovialflüssigkeit oder auch Synovia, die eine Art "Gelenkschmiere" ist und die Reibung zwischen den Gelenkflächen vermindert. Außerdem versorgt die Synovia die Gelenkknorpel des Knies mit Nährstoffen und dämpft mechanisch Stöße ab. Wenn ein Kniegelenk beschädigt wurde oder entzündet ist, produziert der Körper vermehrt Synovia. Dadurch steigt natürlich der Druck innerhalb der Gelenkkapsel. Wird der Druck zu groß, dann dünnt die Kapsel an der Schwachstelle aus. Sie stülpt sackartig nach außen hin aus. So eine Schwachstelle liegt beim Kniegelenk hinten und zeigt sich als Zyste in der Kniekehle. Die Baker Zyste entsteht in der Regel an der Innenseite des Knies zwischen den Ansätzen des Wadenmuskels (lat. Musculus gastrocnemius) und den des großen hinteren Oberschenkelmuskels (lat. Musculus semimembranosus).
Wer bekommt meist eine Bakerzyste?
Insbesondere ältere Menschen sind von einer Bakerzyste betroffen, da sie oft Knie- und andere Gelenkprobleme bekommen. Mit steigendem Alter treten diese häufiger auf. Es ist auch möglich, dass die Bakerzyste auch bei jüngeren Personen auftritt. Kinder sind jedoch deutlich seltener davon betroffen als es Erwachsene sind. Bei jüngeren Menschen entsteht die Bakerzyste oft auch spontan, uns ist nicht die Folge von einer Knieschädigung. Die Gründe sind hierfür noch ungeklärt.
Welche Beschwerden kann eine Bakerzyste verursachen?
Je größer sie ist, desto wahrscheinlicher treten Probleme auf. Kleinere Zysten verursachen dagegen noch keine Symptome. Wie groß die Baker Zyste wird, hängt davon ab, wie lange man sie schon hat und die Größe variiert mit der mechanischen Belastung des betroffenen Knies. Die Zyste hängt mit der Belastung wie folgt zusammen: Bei starker Beanspruchung reagiert das bereits geschädigte Gelenk mit gesteigerter Entzündungsreaktion und bildet somit vermehrt Synovia. Daher schwillt eine Bakerzyste bei Belastung an, etwa bei Sport oder körperlicher Arbeit. Umgekehrt wird die Zyste erneut kleiner, wenn der Patient das Knie einige Tage lang schont. Solange die Grunderkrankung unbehandelt ist, nimmt die bestehende Bakerzyste, vergrößert sich deren Volumen stetig und ruft dann auch Symptome hervor.
Symptome der Bakerzyste
- Die tastbare Schwellung innerhalb der Kniekehle, wenn die Bakerzyste eine Größe ab etwa 2 cm erreicht.
- Deutlich spürbare Bewegung der Flüssigkeit unter der Haut in der Kniekehle. Das Phänomen heißt in der Medizin Fluktuation.
- Anfangs entsteht ein unbestimmtes Druckgefühl in der Kniekehle durch die Bakerzyste. Später hat man Schmerzen in Kniekehle und der oberen Wade.
- Durchblutungsstörungen und Taubheitsgefühle bis hin zu Lähmungen am Unterschenkel können auftreten