Cushing-Syndrom
Das Cushing-Syndrom tritt auf, wenn zu viel Cortisolhormon oder sein künstliches Gegenstück Cortison zirkuliert. Dadurch hat sich der gesamte Körper tiefgreifend verändert: Der Patient hat ein „Mondgesicht“ und einen „Büffelhals“. Darüber hinaus erhöhte Anfälligkeit für Infektionen, erhöhter Blutdruck, Muskelschwäche und anhaltender Durst.
Was ist das Cushing-Syndrom?
Das Cushing-Syndrom beschreibt Veränderungen im Körper, die durch erhöhte Konzentrationen von Nebennierenhormonen (Glukokortikoide, Mineralokortikoide, Androgene) im Körper verursacht werden. Der hauptsächlich Vertreter des menschlichen Nebennierenhormons ist Cortisol. Patienten mit Cushing-Syndrom haben erhöhte Cortisolspiegel im Blut. Der Grund für hohe Hormonspiegel kann die Verwendung künstlicher Glukokortikoide (wie Medikamente) oder die Überproduktion von Cortisol sein. Betroffene entwickeln eine Adipositas des Rumpfes mit einem dicken Rumpf und dünnen Beinen und Armen. Zudem bekommen sie sozusagen ein „Vollmondgesicht“ und schlagen sich mit Bluthochdruck und Muskelschwäche herum.
Nebennierenrindenhormone sind Steroidhormone, die normalerweise als Steroide bezeichnet werden. Sie werden in der Nebennierenrinde produziert und ins Blut abgegeben. Das wichtigste Glucocorticoid ist Cortisol (Hydrocortison), und Cortison, Aldosteron und Corticosteron sind die wichtigsten Mineralocorticoide. Die wichtigen Androgene sind Androstendion, Testosteron und DHEA-S. Solche Steroide haben im Körper mehrere Funktionen:
- sie haben eine entzündungshemmende Wirkung
- sorgen für die Förderung der Produktion von Kohlenhydraten bestehend aus Aminosäuren
- Unterdrückung des Immunsystems und
- Beeinflussung des Stoffwechsels, des Elektrolyth- und Wasserhaushalts, des Herz-Kreislauf-Systems sowie des Nervensystems
Was sind die Ursachen?
Bei der Ursachenforschung muss zunächst zwischen dem exogenen Cushing-Syndrom und dem endogenen Cushing-Syndrom unterschieden werden. Exogen bedeutet, dass es von außen eingebracht wird. Im Gegensatz dazu wird das endogene Cushing-Syndrom durch eine körperliche Dysfunktion oder Krankheit verursacht.
- Endogenes Cushing-Syndrom = Das endogene Cushing-Syndrom basiert auf einem Überschuss an Glukokortikoid/Cortisol. Dies ergibt sich hier jedoch aus dem Körper selbst. Das endogene Cushing-Syndrom ist viel weniger variabel als das exogene. Frauen sind anfälliger als Männer.
- Exogenes Cushing-Syndrom = Das exogene Cushing-Syndrom wird in der Regel durch eine übermäßige Einnahme von Glukokortikoiden (Kortison) im Rahmen von Medikamenten verursacht. Dann sprach jemand vom iatrogenen Cushing-Syndrom (iatrogen = ärztlich oder medikamentös verursacht). Der Cortison-Wirkstoff (nach Umwandlung in Cortisol im Körper) wirkt entzündungshemmend und immunsupprimierend auf das Immunsystem. So wird es beispielsweise zur Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn), Multiple Sklerose, Asthma und anderen Autoimmunerkrankungen eingesetzt. Dabei wird Kortison meist systemisch verabreicht, beispielsweise als Tablette oder Infusion. Bei versehentlicher Überdosierung kann ein exogenes Cushing-Syndrom auftreten. Daher ist es wichtig, dass die Kortisonbehandlung immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgt.
Welche Symptome treten beim Cushing-Syndrom?
Eine übermäßige Produktion von Steroiden kann viele Veränderungen im Körper verursachen. Das Cushing-Syndrom wird oft lange nicht erkannt, da körperliche Veränderungen leicht mit einem typischen „Abundanz-Syndrom“ verwechselt werden können. Da ein erhöhter Cortisolspiegel den Fettstoffwechsel verändert, wird Fett im Körper umverteilt und im Gesicht und am Rumpf abgelagert. Als Ergebnis bekommt der Patient einen dicken Bauch, ein Vollmondgesicht oder einen „Büffelhals“. Andererseits werden die Arme und Beine durch Muskelabbau relativ dünn. Bei Cushing-Patienten können auch hohe Blutzuckerspiegel (medizinisch: Diabetes) oder Knochenschwund (medizinisch: Osteoporose) auftreten.
Welche Behandlungsmaßnahmen gibt es?
Beim exogenen Cushing-Syndrom werden alle Kortisonpräparate abgesetzt, jedoch nicht abrupt von einem Tag auf den nächsten, sondern langsam die Dosis reduziert. Tumoren, die ein endogenes Cushing-Syndrom verursachen, wie B. in der Hypophyse oder den Nebennieren, werden in der Regel operativ entfernt. Bei bösartigen Tumoren, die übermäßig viel ACTH produzieren (paraneoplastisches Cushing-Syndrom), hängt die Behandlung vom zugrunde liegenden Tumor ab. Normalerweise wird das paraneoplastische Cushing-Syndrom durch Lungenkrebs verursacht, der zumindest im Anfangsstadium entfernt werden kann. Corticotropin-produzierende Tumore in der Bauchspeicheldrüse können ebenfalls operativ entfernt werden.
Kann der ACTH-produzierende Tumor nicht entfernt werden, weil entweder der Patient aufgrund von Begleiterkrankungen nicht operiert werden darf oder der Tumor zu weit fortgeschritten ist, kann der Tumor mit einer Strahlen- oder Chemotherapie behandelt werden. Es können auch Medikamente (Adrenalinhemmer) verwendet werden, die die Produktion von Cortisol in den Nebennieren hemmen. Epinephrin-Inhibitoren umfassen Aminoluethylamin, o-p-DDD, Lisurid oder Metopiridon sowie Ketoconazol, Bromocriptin und Octreotid. Letzteres hemmt die Produktion von ACTH oder CRH und verlangsamt dadurch indirekt die Nebennierenrinde.