Fibrome
Als Fibrom wird eine gutartige Wucherung des menschlichen Bindegewebes bezeichnet. Man unterscheidet harte und weiche Fibrome, welche wiederum in diverse Unterarten eingeteilt werden. Die Hautwucherungen treten hauptsächlich auf Haut und Schleimhäuten auf, können sich jedoch grundsätzlich überall dort bilden, wo Bindegewebe vorhanden ist. Auch wenn Fibrome meist harmlose, jedoch für viele Menschen unschöne Erscheinungen sind, sollten sie keinesfalls selbst entfernt werden. Die risikofreie Entfernung eines Fibroms aus ästhetischen Gründen sollte von einem Hautarzt vorgenommen werden.
Was ist ein Fibrom?
Man unterscheidet vielfältige Arten von Fibromen. Die beiden wichtigsten Arten sind weiche und harte Fibrome. Weiche Fibrome treten hauptsächlich an Hals, Augenlidern, in den Achselhöhlen oder dem Leistenbereich auf. Nahezu jeder Mensch hat weiche Fibrome am Körper, wobei diese sich frühestens mit der Pubertät ausbilden. Weiche Fibrome in gestielter Form (fibroma pendulans) werden auch als Stielwarzen bezeichnet und heben sich deutlich vom Hautniveau ab. Trotz ihrer Bezeichnung ist eine Stielwarze klar von klassischen Warzen abzugrenzen. Die Hautstruktur unterscheidet sich kaum von der umgebenden Haut. Farblich können weiche Fibrome sehr verschieden sein. Es existieren rote, schwarze und leberfleck artige weiche Fibrome.
Harte Fibrome erheben sich im Gegensatz zu weichen Fibromen nur wenig über das allgemeine Hautniveau, da sie aus einer Vermehrung des Bindegewebes in tieferen Hautschichten resultieren. Auch harte Fibrome sind bei einer Vielzahl aller erwachsenen Personen zu finden, treten jedoch besonders vermehrt an den unteren Extremitäten junger Frauen auf. Durch die teils ähnliche Färbung bedarf es einem geübten Blick, um ein hartes Fibrom von einem Leberfleck zu unterscheiden. Im Zuge einer Tastuntersuchung wird ein zusammengedrücktes, hartes Fibrom in die Haut einsinken, wodurch es sich von einem Leberfleck unterscheiden lässt. Dieses Phänomen wird als Fitzpatrick-Zeichen bezeichnet. Weitere Arten sind beispielsweise das gefäßreiche Angiofibrom, welches eine rote Färbung aufweist und vornehmlich im Gesichtsbereich junger Männer auftritt. Eine seltene Variante von Fibromen ist das Knochenfibrom. Es wird im Knorpel- bzw. Knochengewebe gebildet und meist zufällig auf Röntgenbildern entdeckt.
Symptomatik & Ursachen von Fibrome
Die meisten Fibrome verursachen keine Schmerzen, können aber je nach Art empfindlich auf Druck reagieren. Lagebedingt geht mit Fibromen meist eine erhöhte Entzündungsgefahr einher, da sie sich vornehmlich in Hautfalten bilden und erhöhter Reibung ausgesetzt werden. Ebenfalls stellen Stielwarzen aufgrund ihres erhabenen Niveaus ein Verletzungsrisiko durch Abreißen dar.
Die Ursachen zur Fibrombildung sind, besonders für weiche Fibrome, nur unzureichend erforscht. Hier geht man von einem angeborenen Gewebe Fehlers aus. Zumeist bilden sie sich ohne erkennbaren Grund. Jedoch lassen sich diverse Ursachen für die Bildung harter Fibrome finden. Sie resultieren aus kleinen Verletzungen und anschließenden Vernarbungen des Bindegewebes. Verantwortlich dafür können unter anderem Insektenstiche oder Splitter in der Haut sein. Des Weiteren besteht Grund zur Annahme, dass die Bildung harter Fibrome im Zusammenhang mit einem geschwächten Immunsystem steht. Besonders bei Menschen mit Immunschwächen wie Lupus Erythematodes oder AIDS treten harte Fibrome vermehrt auf. Nahezu unbekannt ist die Ursache für das Auftreten von Knochenfibromen. Hier werden genetische Fehler, hormonelle Störungen und Knochenverletzungen als mögliche Ursachen angesehen.
Behandlung von Fibromen
Da Fibrome im Normalfall gutartig sind, ist nicht zwingend eine Behandlung notwendig. Sie gelten als harmlose Tumore, die keinerlei Neigung zur Entartung oder unnatürlichem Wachstum haben. In den meisten Fällen erfolgt die Entfernung eines Fibroms aus ästhetischen Gründen. Da oft gut sichtbare Stellen im Gesicht, an Extremitäten oder am Hals betroffen sind, wünschen sich viele Menschen die Entfernung. Ein derartiger Eingriff ist meist unkompliziert und kann ambulant beim Hausarzt erfolgen. Nach einer lokalen Betäubung wird das Fibrom in einem kleinen operativen Eingriff entfernt oder im Fall von Stielwarzen lediglich abgekniffen. Erfolgt die Entfernung eines Fibroms auf eigenen Wunsch und nicht auf das Anraten eines Arztes, müssen die Kosten in der Regel selbst getragen werden.