Leberschädigung
Die Leber hat die lebenswichtigen Aufgaben der Speicherung von Zucker und Fetten und den Abbau von Schadstoffen wie Alkohol oder Medikamenten. Sie bildet aber auch Hormone, die bei der Blutgerinnung hilfreich sind. Kommt es durch eine Erkrankung oder einen schlechten Lebenswandel zu Leberschädigungen, kann diese lebensbedrohliche Auswirkungen haben.
Was versteht man unter Leberschädigung?
Kommt es zu Schädigungen an der Leber, kann diese nicht mehr ordnungsgemäß arbeiten und es kommt zu schwerwiegenden Folgen für den Körper. Die Anzeichen für eine Leberschädigung sind sehr allgemein, es kommt zu Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Bauchschmerzen. Dass diese Symptome auf viele Erkrankungen hinweisen können oder Betroffene meist eher an eine Erkältung denken, werden Lebererkrankungen erst sehr spät erkannt. Kommt es bereit zu einer gelblichen Verfärbung der Haut und Augen, Juckreiz oder Erbrechen und Schmerzen, ist die Erkrankung weit fortgeschritten.
Bei einer früheren Diagnose helfen die Leberwerte. Sind mehrere dieser Werte verändert, weist das darauf hin, dass Leberzellen geschädigt sind. Einige der Werte steigen bei einem Schaden an und andere sinken ab. Ursächlich für veränderte Leberwerte können Alkohol, Drogen, Medikamente, Viren, Bakterien, anhaltende fettreiche Ernährung und Gallenwegs- oder Gallensteinerkrankungen sein.
Ursachen von Leberschädigung und Verlauf
Wird die Leberschädigung durch dauerhaftes fettreiches Essen ausgelöst, kommt es im Laufe der Zeit zu der sogenannten Fettleber und einer Fettleberentzündung. Neben fettreicher Ernährung können auch Alkohol und Überernährung die Ursache sein. Die Erkrankung ist meist nicht schmerzhaft und verläuft daher sehr unauffällig. Von 100 Menschen haben etwa 25 eine Fettleber. Das Positive ist, fällt die Ursache für die Erkrankung weg, kann sich die Leber wieder erholen.
Bei einer Virusinfektion kommt es zu einer Leberentzündung. Diese kann durch verschiedene Hepatitis-Viren (A bis E) ausgelöst werden. Diese Viren kann der Betroffene durch die Nahrung, den Kot oder Körperflüssigkeiten wie beispielsweise Blut aufnehmen. In vielen Fällen heilt die Leberentzündung wieder von alleine aus. Bei einigen Entzündungen besteht allerdings ein dauerhafter Schaden. Ist dies der Fall, werden entsprechende Hepatitis Medikamente verschrieben. Gegen Hepatitis A und B kann man sich vorbeugend impfen lassen.
Sind die Schäden so gravierend, dass sich der Erkrankte im Endstadium befindet, leidet dieser an einer Leberzirrhose oder auch Schrumpfleber. Hierbei stirbt das Lebergewebe nach und nach ab und wird durch Bindegewebe ersetzt. Durch die Vernarbung und Zerstörung des intakten Lebergewebes kann diese die lebenswichtigen Aufgaben immer schlechter erfüllen. In den meisten Fällen ist eine Leberzirrhose die Folge eines jahrelangen Alkoholmissbrauchs oder einer Hepatitisinfektion. Wird trotz einer Fettleber weiterhin in großen Mengen Alkohol konsumiert, kommt es im nächsten Schritt zu einer Leberfibrose. In diesem Stadium ist die Entstehung des Narben- und Bindegewebes nicht mehr rückgängig zu machen. Schreitet diese Entwicklung fort kommt es schlussendlich zu einer Leberzirrhose. Wie viel Alkohol man trinken muss, bis es zu einer Leberzirrhose kommt, kann man nicht pauschal sagen, da es von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich ist. Was man allerdings allgemein sagen kann, ist, dass ein täglicher Alkoholkonsum von etwa 40 Gramm die Leber unwiderruflich schädigt. Kommt es durch eine Hepatitisinfektion zu einer Leberzirrhose, besteht meist eine chronische Entzündung, in dessen Verlauf ebenfalls Leberzellen absterben und sich vernarben.
Liegen keiner dieser beiden Ursachen vor, kann eine Leberzirrhose auch durch eine Leber- und Gallenerkrankung wie einer Autoimmunhepatitis, eine Stoffwechselerkrankung wie Hämochromatose, eine Tropenerkrankung wie Bilharziose, eine Herzerkrankung, die Einnahme von Giftstoffen oder Medikamente verursacht werden. In einigen Fällen kommt es jedoch dazu, dass entweder keine Ursache vorliegt oder die Leberzirrhose bereits bei der Geburt besteht.
Therapiemöglichkeiten bei Leberschädigung
Vermeidet man rechtzeitig die Stoffe wie Alkohol, lässt sich der Verlauf der Schrumpfleber aufhalten. Der entstandene Schaden ist allerdings nicht rückgängig zu machen. Die Therapie von Betroffenen besteht aus mehreren Bausteinen. In erster Linie müssen so gut es geht, alle leberschädigende Stoffe vermieden werden, das heißt, der Verzicht auf Alkohol gilt für jeden Betroffenen mit einer Leberzirrhose. Das Gleiche gilt für Medikamente, diese sollten nur mit ärztlicher Absprache und nur bei dringenden Fällen eingenommen werden. Weitere Bausteine sind die Behandlung der Grunderkrankung und die ausgewogene, vitaminreiche und fettarme Ernährung.