Malaria

Malaria, auch Sumpffieber oder Marschenfieber genannt, ist eine tropische und subtropische Infektionskrankheit. Der Malaria-Erreger ist ein einzelliger Parasit, der ausschließlich über eine Stechmücke auf den Menschen übertragen wird. Die sogenannte Anophelesmücke ist gleichermaßen in tropischen und subtropischen Regionen heimisch. Malaria ist mit über 200 Millionen Infektionen jährlich die häufigste Infektionskrankheit weltweit. Die typische Symptomatik von Malaria sind wechselnde Fieberschübe und fieberfreie Phasen. Aus diesem Grund bezeichnet man die Krankheit auch als Wechselfieber. Mit der entsprechenden frühzeitigen Behandlung sind die Aussichten auf Heilung vergleichsweise gut.

Was passiert wenn man Malaria hat?

Erste Anzeichen einer Malaria-Infektion, auch Paludismus genannt, zeigen sich meistens nach einer Inkubationszeit von 8 bis 25 Tagen und sind zumeist grippeähnlich. Zu den geläufigsten Symptomen zählen unter anderem Fieber, Gelenkschmerzen, Gelbsucht und Krämpfe. Das am weitesten verbreitete Symptom sind wechselnde, aufeinanderfolgende Phasen von Fieber und Schwitzen, gefolgt von plötzlicher Kälte und Zittern (febris intermittens). In besonders schweren Fällen können außerdem Lähmungserscheinungen, Anfälle und koma ähnliche Zustände eintreten.

Des Weiteren ist bei schweren Verlaufsformen mit diversen Komplikationen zu rechnen. Aufgrund einer mit der Infektion einhergehenden Lungenentzündung kann es zu akuten Atemwegsbeschwerden kommen. Sind Malaria-Infizierte zusätzlich an HIV erkrankt, ist das Risiko eines tödlichen Verlaufs deutlich erhöht. Weitere Komplikationen während einer Malaria-Infektion können eine Vergrößerung von Leber und Milz, sowie Unterzuckerung und Nierenversagen sein. Für schwangere Frauen erhöht sich das Risiko einer Totgeburt durch eine Erkrankung an Malaria deutlich.

Krankheitsverlauf von Malaria Tropica

Malaria Tropica ist die am häufigsten auftretende Form der Infektionskrankheit und deutlich gefährlicher als die eher mild verlaufende Form Malaria Tertiana. Anhand von Malaria Tropica wird im Folgenden der typische Krankheitsverlauf dargelegt.

Nach dem Auftreten der ersten Symptome folgen in der Regel neurologische Komplikationen, wie beispielsweise koma artige Zustände oder Bewusstseinsstörungen. Nicht selten werden in diesem Zusammenhang auch Krampfanfälle und Lähmungserscheinungen beobachtet. Ursächlich hierfür ist höchstwahrscheinlich eine sehr hohe Anzahl von Parasiten im Blut. Liegt eine sehr schwere Verlaufsform von Malaria vor, so kann es auch zu Blutarmut (Anämie) kommen. Davon betroffen sind besonders infizierte Säuglinge und Kleinkinder. Aufgrund des stetig steigenden Hämoglobin-Anteils im Blut kommt es zum vermehrten Ausscheiden des Hämoglobins über die Nieren. Man spricht von einer Hämoglobinurie. Ausgeschiedener Urin ist deutlich dunkler als normal, weshalb Malaria früher auch als Schwarzwasserfieber bezeichnet wurde. Eine Hämoglobinurie kann im schlimmsten Fall zu akutem Nierenversagen führen.

Manche Organsysteme verändern sich im Laufe einer Malariainfektion. Dazu zählt unter anderem die sogenannte Splenomegalie, eine deutliche Vergrößerung der Milz. Verursacht durch das starke Wachstum des Gewebes kann es zu einem Milzriss kommen. Bei einem geringen Prozentsatz der Infektionen wird auch die Lunge beeinträchtigt, da sich Lungenödeme bilden können.

Vorbeugung und Behandlung von Malaria

Gegen eine Malaria-Infektion gibt es keinen hundertprozentigen Schutz. Jedoch lassen sich einige präventive Maßnahmen ergreifen, sodass man das Infektionsrisiko gering halten kann. Sofern es möglich ist, sollte auf Reisen in Malaria-Risikogebiete verzichtet werden. Ist dies nicht realisierbar, sollte der Infektion hinsichtlich der Vermeidung von Stichen der Anophelesmücke vorgebeugt werden. Es empfiehlt sich zudem eine präventive Medikation oder zumindest das ständige Mitführen dieser.

Derzeit existiert noch kein Impfschutz gegen Malaria. Ein potentielles Impfpräparat wurde von der Universität Oxford entwickelt. Das Präparat mit der Bezeichnung R21/Matrix-M befindet sich derzeit in klinischen Tests und wird in Studien erprobt. Die derzeit vielversprechendste präventive Maßnahme ist der Schutz vor Insektenstichen. Empfohlen wird der Aufenthalt in mückensicheren Räumlichkeiten, schlafen unter Moskitonetze sowie das Tragen von langer Kleidung in heller Farbe. Auf Insektenschutzmittel (Repellents) zum Auftragen auf die Haut, sowie Insektizide oder Räucherspiralen kann ebenfalls zurückgegriffen werden.

Die Behandlung einer Malariainfektion erfolgt meist stationär. Unter ärztlicher Aufsicht erfolgt die Medikation mit Chinin, Primaquin oder Proguanil. In Deutschland kommen hauptsächlich die Wirkstoffe Artemether/Lumefantrin und Dihydroartemisinin zum Einsatz.

Andere Präparate, wie Chloroquin kommen nur in Ausnahmefällen zum Einsatz, da hier bereits einige Resistenzen beobachtet wurden. Besondere Behandlungsempfehlungen gelten zudem für Kinder, Schwangere und Menschen mit Vorerkrankungen bezüglich Herz und Nieren.