Morbus Crohn
Bei Morbus Crohn handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung des Magen-Darm-Traktes. Betroffen sein können hierbei sämtliche Bereiche von Mund bis After. In den meisten Fällen tritt die Erkrankung jedoch am Übergang vom Dünn- zum Dickdarm auf. Namensgeber für die entzündliche Krankheit war der Beschreiber und Magen- und Darmspezialist Burrill Bernard Crohn.
Was ist eine Morbus Crohn Erkrankung?
Der Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des Magen-Darm-Trakts, welche in den meisten Fällen in Schüben verläuft. Die Erkrankten leiden unter starken Bauchschmerzen und Durchfällen. In den schubfreien Phasen der Erkrankung können die Betroffenen allerdings völlig beschwerdefrei sein. Der Verlauf der Erkrankung ist jedoch von Patient zu Patient sehr unterschiedlich, im schlechtesten Fall bilden sich an den umliegenden Organen Geschwüre, Stenosen oder Fisteln. Bei anderen kann die Erkrankung sehr mild verlaufen, sodass sie Jahre lang unentdeckt bleibt. Zu dem Krankheitsbild gehören neben den Symptomen wie krampfartige Bauchschmerzen und starken Durchfällen auch Gewichtsverlust, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Mangelerscheinungen.
Ursache von Morbus Crohn
Warum Menschen an Morbus Crohn erkranken, ist bis heute völlig unklar. Vermutet wird, dass Faktoren wie die Genetik, eine gestörte Barrierefunktion im Darm, ein verändertes Darm-Mikrobiom, aber auch Umweltfaktoren die Ursache seien können.
Erkrankte leiden zunächst an einer Entzündung der Schleimhaut im Verdauungstrakt, diese Entzündungsprozesse greifen im Verlauf der Erkrankung auch tiefere Strukturen des Darms an. Neben dem Darm können auch Strukturen wie die Lymphknoten mitbetroffen sein. Typisch für Morbus Crohn ist auch, dass sich die Entzündung nicht kontinuierlich durch den Verdauungstrakt zieht. Zwischen den entzündeten Bereichen befinden sich immer gesunde Teile des Darms. Morbus Crohn "springt" quasi von Abschnitt zu Abschnitt.
Die Folgen einer entzündliche Erkrankung des Magen-Darm-Traktes
Die Erkrankung kann im Verlauf einige Auswirkungen und Komplikationen mit sich bringen. Heilt in den schubfreien Phasen die Entzündung ab, bilden sich an diesen Stellen Narben. Bei starker Vernarbung kann es dann zu einem Darmverschluss kommen. Werden durch den Morbus Crohn andere Organe angegriffen, können Folgeerkrankungen wie eine Leberzirrhose, Gallensteine, Trommelschlegelfinger, Morbus Bechterew oder Herzbeutelentzündungen entstehen. Neben den physischen Belastungen haben Betroffene besonders bei einem schweren Verlauf eine psychische Belastung.
Therapiemöglichkeiten bei Morbus Crohn
Morbus Crohn gehört zu den Krankheiten, welche bislang nicht heilbar sind. Mit einer auf jeden Patienten zugeschnittenen Therapie kann man jedoch die Entzündungsprozesse gut eindämmen, die Beschwerden lindern und die schubfreien Phasen verlängern. Die meisten Betroffenen bekommen eine Kombinationstherapie aus verschiedenen Medikamenten. Im Vordergrund steht dabei, dass die Entzündung so gut wie möglich eingedämmt wird. Hierfür werden Kortikosteroide oder auch Kortison und Mesalazin eingesetzt. Beide Medikamente wirken entzündungshemmend. Bei einer langen Krankheitsgeschichte kommen dann Immunsuppressiva zum Einsatz. Diese Präparate sorgen dafür, dass die Aktivität des Immunsystems herunter geregelt wird. Kommt es bei besonders starken Schüben dazu, dass Kortison nicht richtig wirkt, bekommen die Patienten Biologika verabreicht. Das kann auch bei einer Langzeittherapie in Kombination mit Immunsuppressiva gegeben werden. Werden Medikamente gegen den Durchfall oder die Krämpfe benötigt, werden diese zusätzlich verordnet.
Kommt es zu Komplikationen wie ein Darmdurchbruch, ein Darmverschluss oder eine dauerhafte Darmverengung, eine schwere Darmblutung und eine Bauchfellentzündung, helfen die verordneten Medikamente nicht mehr. Hier besteht eine Indikation für eine Operation. Auch Abszesse und Fisteln müssen oftmals operativ entfernt werden. 70 % aller Erkrankten müssten in 15 Jahren Krankheitsverlauf mindestens einmal operiert werden. Eine Operation kann allerdings nicht in allen Fällen eine dauerhafte Linderung bringen. Oftmals kommt es zu Folgeoperationen.
Für an Morbus Crohn erkrankte Menschen ist die Ernährung sehr wichtig. Dabei kann auch hier keine pauschale Ernährung vorschlagen werden. Die optimale Nahrung muss auf jeden Patienten speziell angepasst werden. Empfohlen wird trotzdem eine leichte Vollkost, welche ballaststoffarm, vitamin- und mineralstoffreich ist.