Ohrmuschelentzündungen
Perichondritis ist der Fachbegriff für die umgangssprachlich bekannten Ohrmuschelentzündungen. Es handelt sich bei der Perichondritis um eine Bindegewebsentzündung. Das bedeutet, dass das Perichondrium entzündet ist. Das Perichondrium ist das knorpel umgebende Bindegewebe. Das Bindegewebe dient beispielsweise der Nährstoffversorgung und kann sich bei bestimmten Erkrankungen sowie bei einem geschwächtem Immunsystem entzünden. Ein weiterer Begriff für Knorpel umhüllendes Bindegewebe ist Knorpelhaut. Die Entzündung des Perichondriums kann neben geschwächtem Immunsystem und systemischen Entzündungskrankheiten noch andere Ursachen haben. Granulomatose mit Polyangiitis oder Diabetes können ebenfalls mit einer Entzündung der Ohrmuschel einhergehen.
Was ist eine Ohrmuschelentzündung?
Die Perichondritis wird umgangssprachlich als Entzündung der Ohrmuschel beschrieben. Tatsächlich handelt es sich um eine Knorpelhautentzündung. Das knorpel umhüllende Bindegewebe, auch als Perichondrium bezeichnet, ist bei einer Perichondritis entzündet. Ohrmuschelentzündungen sind oft als sekundäre Begleiterkrankungen vorzufinden. Es ist bekannt, dass die empfindliche Ohrmuschel für Infektionen und Traumata anfällig ist. Insektenstiche sind ebenfalls häufig im Ohrmuschelbereich zu finden.
Symptome einer Perichondritis
Die Perichondritis geht mit Schmerzen, Rötungen sowie einer Ohrmuschelschwellung einher. Es kann in wenigen Fällen auch zu Fieber kommen. Des Weiteren kann sich zwischen Perichondrium (Bindegewebe) und Knorpel eine Eiteransammlung bilden. Bei Schmerzen im Ohrmuschelbereich sowie bei anderen Symptomen einer Perichondritis, sollte ein Arzt zurate gezogen werden. Der Eiter kann zur einer Unterbrechung der Knorpel-Blutzufuhr führen. Das wiederum kann ein Blumenkohlohr (deformiertes Ohr) durch eine Knorpelzerstörung zur Folge haben. Ohrmuschelentzündungen können andauern und sogar wiederholt auftreten.
Ursachen von Ohrmuschelentzündungen
Die Ursachen für eine Perichondritis können vielfältig sein. Es kann durch Verbrennungen und Verletzungen zu Ohrmuschelentzündungen kommen. Auch Insektenbisse, Furunkel oder chirurgische Eingriffe können eine Perichondritis zur Folge haben. Selbst Piercings können zu einer Ohrmuschelentzündung führen. Ein schwaches Immunsystem, eine Granulomatose mit Polyangiitis, systemisch entzündliche Erkrankungen oder Diabetes können ebenfalls für eine Perichondritis ursächlich sein. Herpes Zoster oder eine nicht optimal behandelte Gehörgangsentzündung (Otitis externa) können ebenfalls für Ohrmuschelentzündungen verantwortlich sein.
Behandlungsmöglichkeiten bei Ohrmuschelentzündungen
Die Therapien zur Behandlung einer Perichondritis zielen auf die Bekämpfung der Inflammation (Entzündung) und der Ursache ab. Eine Schmerzlinderung gehört ebenfalls zu den Therapiemöglichkeiten. Wenn Abszesse vorhanden sind, dann erfolgt eine Inzision und Drainage der Abszesse. Eine Antibiotika- sowie Kortikoidtherapie kann bei einer Infektion bedingten Ohrmuschelentzündung ebenfalls angeraten sein. Die Behandlung mit Kortikoiden erfolgt beispielsweise zur Linderung des Schmerzes. Zu den möglichen Therapien einer Perichondritis gehört bei schweren Verläufen auch eine Ohroperation.
Der Behandlungsbeginn sollte möglichst früh nach Auftreten der ersten Symptome sein, damit es zu keinem schweren Verlauf kommt. Der behandelnde Arzt kann auch einen Kulturtest durchführen, um das passende Antibiotikum zur Behandlung zu finden. Welche Behandlungen durchgeführt werden, das entscheidet der behandelnde Arzt.
Perichondritis kann andauern
Ohrmuschelentzündungen können sich ausbreiten und andauernd sein. Die Perichondritis sollte nicht leichtfertig abgetan werden, sondern fachgerecht therapiert werden. Unbehandelt und bei schwerem Verlauf kann es sogar zu einer Hörbeeinträchtigung kommen. Der Hörverlust oder die Hörbeeinträchtigung kann vorübergehend oder dauerhaft sein. Bei älteren Patienten kann es auch zu einer Verschlechterung einer vorhandenen Schwerhörigkeit (sensorineural) kommen. Egal, wodurch Ohrmuschelentzündungen auch ausgelöst werden, Symptome, Schmerzen sowie Ursache einer Perichondritis sollten fachgerecht durch einen Arzt behandelt werden.