Osteochondrose
Osteochondrose ist eine degenerative Erkrankung der Knochen und Knorpel. Degenerativ bedeutet, dass sich durch eine Verschleißerscheinung im Laufe der Zeit eine Veränderung an den Bereich heraus bildet. Am häufigsten ist die Wirbelsäule betroffen.
Was genau ist Osteochondrose?
Bei der Osteochondrose kommt es zu degenerativen Verschleißerscheinungen meist an den Wirbelkörpern und den Bandscheiben. Zustande kommt dies durch starke und andauernde Überbelastung im Bereich zwischen Wirbelkörper und der Bandscheibe. Bleibt dieser Druck über eine längere Zeit bestehen, kann sich die Bandscheibe nicht mehr regenerieren und wieder vollständig auffüllen und aufstellen. Sie bleibt in der gedruckten Form zwischen den Wirbelkörpern. Durch den weiterhin bestehenden Druck bilden sich an den Seiten der Wirbelkörper zur Bandscheibe knöcherne Auswüchse. Diese verursache dann die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen für die Betroffenen. Auftreten kann die Osteochondrose in allen Bereichen der Wirbelsäule. Da ein natürlicher Verschleiß und Abbau ab dem 20. Lebensjahr normal ist, kommt es nicht bei allen Osteochondrosen zu spürbaren Beschwerden. So leiden in etwa 90 % der Menschen ab dem 60. Lebensjahr an einer Osteochondrose. Die einen Patienten mit schmerzhaften Symptomen, die anderen ohne.
Neben dem natürlichen Verschleiß tragen bestimmte Risikofaktoren zur Entwicklung einer Osteochondrose bei. Menschen mit einer starken körperlichen Belastung im Beruf durch Tragen oder Heben wie bei Handwerkern oder Krankenpfleger haben ein erhöhtes Risiko zu erkranken. Neben den beruflichen Risikofaktoren können auch körperliche Faktoren sich negativ auswirken. Dazu zählen frühere Bandscheibenvorfälle, Entzündungen an der Bandscheibe, Fehlstellungen der Wirbelsäule, Übergewicht, Stoffwechselerkrankungen, Rauchen und chronischer Husten.
Symptome bei Osteochondrose
Ist es zu einer Osteochondrose gekommen, leiden die Patienten an einem starken Rückenschmerz, den sie nur schwer positiv beeinflussen können. Die meisten Schmerzen treten dabei Belastung im Stehen und Laufen oder morgens beim Liegen auf. Liegt die Erkrankung in der Halswirbelsäule, können die Beschwerden über die Arme bis in die Fingerspitzen ziehen. Bei Lokalisation in der Lendenwirbelsäule gilt das gleich für die Beine, Füße und Zehen. Zu den Schmerzen können auch Taubheitsgefühle und Kribbeln in den Armen, Beinen, Füßen und Händen dazukommen.
Diagnostik
Werden die Beschwerden zunehmend schlimmer, sollte ein Orthopäde aufgesucht werden. Dieser kann mittels verschiedener Untersuchungen die richtige Diagnose stellen. Zunächst wird in der Anamnese die Krankheitsgeschichte erfragt, dazu gehören auch eine Sozialanamnese und eine Berufsanamnese. Diese Angaben können einen Hinweis auf die mögliche Ursache geben. In einem weiteren Schritt kann durch ein bildgebendes Verfahren wie Röntgen, MRT oder CT die Erkrankung klar dargestellt werden.
Arten von Osteochondrose
Ist eine Osteochondrose diagnostiziert worden, muss geklärt werden, welche Form vorliegt. In vielen Fällen handelt es sich um die Osteochondrose intervertebralis, das heißt die Abnutzung der Bandscheiben und Wirbelkörper. Neben dieser Form gibt es noch drei weitere Formen, welche nicht alle an der Wirbelsäule lokalisiert sind. Ein Beispiel dafür ist die Osteochondrose dissecans, die aktivierte Osteochondrose. Sie betrifft die Sprung-, Ellenbogen- oder Kniegelenke. Auch der Morbus Perthes liegt nicht in der Wirbelsäule, sondern im Hüftgelenk. Hierbei ist der Hüftkopf vergrößert. Betroffen sind Kinder im Alter von 5 bis 9 Jahren.
Morbus Scheuermann hingegen ist wieder eine Form, welche die Wirbelsäule betrifft. Sie wird auch die juvenile Osteochondrose genannt. Es handelt sich um eine Wachstumsstörung im Alter zwischen 11 und 17 Jahren. Hierbei kommt es zu einem klassischen Buckel im Bereich der Brustwirbelsäule.
Behandlungsmöglichkeiten bei Osteochondrose
Die Behandlung der Osteochondrose richtet sich nach der Verlaufsform, den Symptomen und dem Schweregrad der Erkrankung. In erster Linie wird versucht, mit konservativen Behandlungen wie Medikamente und Physiotherapie die Beschwerden zu lindern. Dazu gehören die Schmerzlinderung durch Medikamente und der Erhalt und die Wiederherstellung der Beweglichkeit durch physiotherapeutische Krankengymnastik. In vielen Fällen bringen diese Maßnahmen Verbesserung. Sollte dies nicht der Fall sein, muss die betroffene Stelle operativ versorgt werden. Damit die knöchernen Bereiche nicht mehr schmerzhaft aufeinander drücken, werden die Wirbelkörper in der richtigen Position mit Stäben und Trauben versteift.