Rachitis
Als Rachitis bezeichnet man eine Erkrankung des Knochenstoffwechsels im Kindesalter. Durch Mangelerscheinungen in den Knochen werden diese weich und fangen an, sich zu biegen. Tritt dieser Zustand im Erwachsenenalter auf, wird die Erkrankung Osteomalazie genannt.
Was versteht man unter Rachitis?
Eine Rachitis kann viele Ursachen haben. Die Häufigste ist jedoch der Mangel an Vitamin D oder Kalzium im Körper. Grund hierfür kann eine Mangelernährung oder eine schlechte Sonnenexposition sein. Besonders Kinder, welche sich viel in Innenräumen aufhalten, haben ein erhöhtes Risiko. Aber auch Personen mit einer dunkleren Hautfarbe, da durch den höheren Melaninanteil in der Haut eine größere Menge an Vitamin D benötigt wird. Ein erhöhtes Risiko besteht auch, wenn die Mutter, die ihr Kind stillt, selber an Mangelerscheinungen leidet.
In einigen Fällen kann die Rachitis auch erblich bedingt sein. Schuld ist hier eine Mutation in mehreren Genen, welche für den Phosphatstoffwechsel zuständig sind. Mangelerscheinungen können allerdings sich durch Systemerkrankungen, welche bereits bestehen, ausgelöst werden. Dazu gehören Zöliakie oder Morbus Crohn.
Symptome bei Rachitis
Erkrankte Kinder können eine Reihe an Symptomen aufweisen. In vielen Fällen kommt es zu Wachstums- und Entwicklungsstörungen. Kinder mit einer Rachitis werden in der Regel deutlich kleiner sein als Gleichaltrige. Durch die Verformung der Knochen können weiterhin auch Schmerzen entstehen. Besonders wenn Druck wie beispielsweise beim Laufen auf die Knochen ausgeübt wird. Durch die bestehenden Schmerzen kann es dann in Folge dazu kommen, das die Kinder sich einen Schongang angewöhnen oder sogar Hemmungen bekommen, sich zu bewegen. Wird die Knochensubstanz im Laufe der Erkrankung stark vermindert und geschwächt, kann es in Folge auch zu Knochenbrüchen kommen.
Das wahrscheinlich bekannteste Symptom ist die Deformität in den Knochen. Knöchel, Hand- und Kniegelenke können sich verdicken, die Röhrenknochen der Arme und Beine biegen sich. Weitere Symptome sind außerdem Muskelschwächen, epileptische Anfälle und eine Krankheitsanfälligkeit. Die Symptome der Rachitis und der Osteomalazie sind nahezu gleich.
Diagnostik von Rachitis
Die Diagnostik einer Rachitis besteht aus vier Punkten. Wie bei jeder Untersuchung wird im ersten Schritt die Anamnese des Patienten aufgenommen. Hier werden alle wichtigen Punkte zum Kind, der Krankheitsgeschichte und dem familiären und sozialen Umfeld geklärt. Anschließend kommt es zu Urin- und Blutabgaben, mit denen die Werte der Mineralien im Körper gemessen werden. Sollten Bereiche Deformitäten bestehen, gibt eine Röntgenaufnahme hierüber am besten Aufschluss.
Behandlungsmethoden bei Rachitis
Die Behandlung ist immer abhängig davon, welche Ursache zugrunde liegt. Ist der Auslöser eine Mangelerscheinung von Vitamin D oder Kalzium, wird dieser Haushalt wieder aufgefüllt. Hierzu wird den Betroffenen geraten, in der Ernährung darauf zu achten, dass in den Lebensmitteln viel Vitamin D und Kalzium enthalten ist. Sollte dies nicht reichen, können Nahrungsergänzungsmittel zusätzlich eingenommen werden. Sind diese Methoden ohne Erfolg, kann man direkt in den Muskel eine Vitamin D Injektion geben. Diese Injektion wird dann einmal jährlich wiederholt.
Neben der Ernährung ist für den Vitamin D Haushalt auch die Sonne sehr wichtig. Kinder mit einer Rachitis sollte sich regelmäßig draußen aufhalten. Bei stark ausgeprägten Deformitäten kann in einigen Fällen nur eine Umstellungsosteotomie zur Linderung der Beschwerden helfen. Hierbei wird der betroffene Knochen gebrochen und in der richtigen Position und Ausrichtung mit Platten und Schrauben wieder befestigt.
Vorbeugung und Prognose
Vorbeugen kann man eine Rachitis, in dem man auf eine ausgewogene Ernährung achtet. Auch der regelmäßige Aufenthalt in der Sonne dient der Vorbeugung.
Die Prognose für Betroffene ist im Allgemeinen sehr gut. Mit der richtigen Behandlung kann man die Erkrankung gut in den Griff bekommen. Die Zeit für die vollständige Genesung ist jedoch von Patient zu Patient sehr unterschiedlich und kann mitunter lange dauern.