Wechseljahre
Im Zuge der Wechseljahre, die in die Phasen Prä-, Peri- und Postmenopause unterteilt sind, findet eine anhaltende hormonelle Umstellung im weiblichen Organismus statt. Jede dieser Zeitspannen ist an spezielle hormonelle Veränderungen gekoppelt, die auf eine veränderte Aktivität der Eierstöcke zurückzuführen sind.
Was versteht man bei Frauen unter Wechseljahre?
Die Wechseljahre, die Mediziner als Perimenopause bzw. Klimakterium titulieren, umfasst das Zeitfenster unmittelbar vor dem Ausbleiben der Regelblutung. Im Schnitt tritt der weibliche Organismus mit einem Lebensalter in Höhe von 47,5 Jahren in die Perimenopause ein. Typische klimakterische Beschwerden bzw. Wechseljahrbeschwerden, die die Lebensqualität der Betroffenen potentiell beeinflussen, sind Indikatoren für den Eintritt in die Perimenopause.
Diese Phase mündet in die Menopause, ein Intervall in das die letzte Periode fällt und der sich für mindestens 12 weitere Monate keine Regelblutung anschließt. Im Nachgang an dieses Zeitfenster knüpft die Postmenopause an.
Grenzen zwischen Prä-, Peri- und Postmenopause sind fließend
Prä-, Peri- und Postmenopause sind von fortwährenden hormonellen Veränderungen geprägt. Demnach sinkt bereits während der Prämenopause, den Jahren vor dem Beginn der Perimenopause, die Hormonproduktion der Eierstöcke ab. Dieser Prozess begünstigt Zyklusunregelmäßigkeiten, sodass der Eisprung im Einzelfall seltener stattfindet.
Die Perimenopause ist eine normale Lebensphase im Leben einer Frau, deren Dauer, Verlauf und Beginn variabel ist. Gleichzeitig variiert das individuelle Ausmaß der klimakterischen Beschwerden. Im Rahmen der Wechseljahre drosselt der weibliche Organismus die körpereigene Produktion von Östrogen und Gelbkörperhormonen, die maßgeblich den Zyklus beeinflussen. Als Reaktion darauf treten spezielle Wechseljahrbeschwerden in Form von Hitzewallungen, einer Reduktion der Schleimhäute, Zwischenblutungen, Schlafstörungen, Nervosität, Reizbarkeit, Gedächtnisstörungen, Muskel- bzw. Gelenkschmerzen sowie Schleimhautveränderungen im Bereich von Mund, Nase und Augen in Erscheinung. Parallel dazu befeuert die stetig nachlassende Östrogenproduktion in Kombination mit einer konstanten Testosteronkonzentration die natürliche Hautalterung und forciert eine veränderte Körpersilhouette. Ein Großteil der Frauen lagert im Rahmen der Perimenopause zunehmend Fettgewebe im Bauch ein, was körpereigene Entzündungsgeschehen ankurbelt und das Risiko für Erkrankungen des Herz- Kreislaufsystems maßgeblich erhöht.
Welche hormonelle Umstellung ist an die Perimenopause gekoppelt?
Das Intervall der Perimenopause ist von einer konstanten hormonellen Umstellung in Verbindung mit einer Reduktion der Eierstockfunktion dominiert. Tritt eine Frau in die Perimenopause ein, ist ihr endlicher Vorrat an entwicklungsfähigen Eizellen nahezu verbraucht.
In der Folge reifen verhältnismäßig wenige Eibläschen in den Eierstöcken heran. Parallel dazu schwindet die Ansprechbarkeit der Eibläschen, was den hormonellen Regelkreis stört. Im Nachgang bleiben Eisprung und Gelbkörperphase zunehmend aus, sodass die Gelkörperproduktion, die im Anschluss an den Eisprung stattfindet, verebbt und die Eierstöcke ihre Aktivität einstellen.
Merkmale, die typisch für die Perimenopause sind
In der Regel sind Zyklusstörungen, verkürzte Zyklen und unregelmäßige Blutungsabstände aussagekräftige Merkmale für den Eintritt in die Perimenopause bzw. das Klimakterium. Unregelmäßige Eisprünge sowie Zyklen ohne Eisprung sind charakteristisch für diese Phase, die sich in die Intervalle der frühen und späten Perimenopause gliedern lässt. Zyklusabweichungen in Höhe von bis zu maximal sieben Tagen im direkten Vergleich mit vorherigen Zyklen sind typisch für die frühe Perimenopause, während die diesbezüglich späte Phase von Zeitfenstern bestimmt ist, wo mehr als jeweils 60 Tage keine Periode stattfindet. Menstruationsstörungen sind demnach als Vorboten für den Beginn der Wechseljahre einzustufen.
Die ermüdenden Eierstöcke führen ab der jeweils 3. Zykluswoche häufig zu einer Östrogendominaz im weiblichen Körper. Dieser Zustand ruft oftmals verstärkte Regelblutungen in Begleitung mit ausgeprägten Unterbauchschmerzen und Vorblutungen hervor. Fällt der überdurchschnittlich hohe Östrogenpegel besonders rasch bzw. binnen weniger Tage rasant ab, löst dies konzentriert Wechseljahrbeschwerden aus.
Die stetig abnehmende Östrogenproduktion im Rahmen der Wechseljahre löst spezielle klimakterische Beschwerden aus. Rund 85 % der Frauen leiden im Verlauf des Klimakteriums unter Hitzewallungen, die sich durch einen Mix aus Unbehagen und Kopfdruck ankündigen. Auslöser für die aufsteigende Hitze sind Veränderungen des körpereigenen Thermoregulationssystems, mit denen der weibliche Organismus auf die schwankende Östrogenproduktion reagiert. Salbeitee und körperliche Aktivität gelten als Geheimwaffen gegen wechseljahrbedingte Hitzewallungen. Der Mangel des weiblichen Sexualhormons führt zudem zu einem Gewebeschwund der Schleimhäute. Dieser Prozess führt zu Scheidentrockenheit und steigert die Anfälligkeit für vaginale Infektionen. Hormonhaltige Vaginalcremes und Gleitmittel lindern Scheidentrockenheit, während Milchsäure- Vaginalkapseln für ein ausbalanciertes Scheidenmilieu sorgen.