Juckreiz
Bei vielen Hautkrankheiten ist der anhaltende „peelende“ Juckreiz (medizinisch für Pruritus) das schwerwiegendste Symptom des Patienten, aber auch einige medizinische Erkrankungen sind mit lästigem Pruritus verbunden. Der pathophysiologische Prozess der juckenden Haut ist nur ein vorläufiges Verständnis, und es wird angenommen, dass therapeutische Anti-Juckreiz-Strategien verbessert werden können. Dank vieler Pharmakonzerne, die unterschiedliche Methoden anwenden, können die meisten Patienten den Juckreiz zumindest vorübergehend lindern.
Was versteht man unter Juckreiz?
Um die erste grobe Einschätzung vornehmen zu können, warum der Juckreiz auftaucht und ob ein Besuch bei einem Facharzt vonnöten ist (wenn er ohnehin länger als sechs Wochen dauert!), hilft es, dieses Phänomen „Juckreiz“ zu verstehen. Pruritus ist eine störende und manchmal quälende Sinneswahrnehmung, begleitet von einem unstillbaren Drang zu kratzen. Sie können auch Gegenstände verwenden, wenn Ihre Hände den juckenden Bereich nicht erreichen - auf der Rückseite befindet sich aus gutem Grund eine Kratzhilfe. Juckreiz ist jedoch mehr als nur lästig und unangenehm. Es hat auch einen Zweck: mechanische Reibung soll Eindringlinge wie Parasiten, Läuse oder Flöhe entfernen. Längeres Kratzen kann jedoch die Haut schädigen und Verletzungen und Risse verursachen. Für Kinder ist es besonders schwierig, juckende Krankheiten wie Windpocken zu kontrollieren. Zerkratzte Haut hinterlässt entstellte Narben.
Wo liegen die Ursachen beim Juckreiz?
Juckende Haut kann viele Gründe haben. Charakteristische Auslöser sind beispielsweise trockene Haut, Allergien wie Sonnenallergie, Insektenstiche oder Hauterkrankungen wie Neurodermitis. Der Pruritus tritt meist gleichzeitig mit anderen Hautveränderungen wie Rötungen, Pusteln, Schuppen oder Blasen auf. Aber nicht jeder Pruritus ist auf Hautkrankheiten zurückzuführen. Auch verschiedene innere Erkrankungen können mit Juckreiz zusammenhängen. Dazu gehören Infektionen wie Lippenherpes oder Windpocken, Stoffwechselstörungen wie Diabetes, Nieren-, Leber- und neurologische Erkrankungen sowie Krebs. Allerdings können verschiedene Medikamente und psychische Faktoren Pruritus auslösen. In wenigen Fällen kann der Arzt die Ursache des Juckreizes nicht feststellen. Dann wird hierbei vom sogenannten "idiopathischen Juckreiz". Idiopathisch heißt, dass es keine offensichtliche Ursache gibt.
Wann muss man mit Pruritus zum Facharzt?
Juckende Haut ist nach beispielsweise nach Reaktionen durch Allergien oder durch Insektenstiche sehr unangenehm, verschwindet aber in der Regel nach kurzer Zeit von selbst. Diese einmaligen Vorfälle sind kein Grund, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Tritt jedoch länger anhaltender Pruritus auf und es liegt keine offensichtliche Ursache vor, sollte der Facharzt den Pruritus sorgfältig untersuchen. Gerade bei der älteren Generation ist Juckreiz oft die Folge systemischer Erkrankungen, manchmal stehen zudem noch Schlaflosigkeit, Schwindel und körperliche Schwäche in Verbindung. Bei sehr lang anhaltendem Juckreiz können sich die Betroffenen immer mehr von ihren Mitmenschen entfernen - soziale Isolation kann drohen. Psychologische Hilfe ist hier auf jeden Fall wünschenswert.
Empfehlenswert ist auf jeden Fall zum Arzt zu gehen, wenn
- weitere Beschwerden wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Fieber zum Vorschein kommt
- Juckreiz ungewöhnlich lange anhält und hat keine offensichtliche Ursache (Ganzkörper)
- neben Pruritus es zu Hautveränderungen kommt
Hilfe gegen Pruritus
Die Behandlungsmaßnahmen von Juckreiz hängt von der vorliegenden Ursache ab. Bei akutem Juckreiz, etwa nach einem Insektenstich oder einer leichten Hautallergie, reicht es meist aus, die betroffene Stelle zu kühlen und eine Anti-Juckreiz-Salbe aufzutragen. Bei Neurodermitis und Juckreiz ist es wichtig, eine intensive Hautpflege mit einer konsequenten Behandlung bei akuten Attacken zu kombinieren. Wenn Hautinfektionen wie Fußpilz oder parasitäre Infektionen wie Läuse oder Milben die Ursache für den Pruritus sind, ist eine spezielle Behandlung erforderlich. Wenn der Juckreiz durch eine innere Erkrankung verursacht wird, gilt das Gleiche. Empfohlene Mittel gegen Juckreiz:
- Sanfte Hautreinigung: Verwenden Sie nur synthetische Waschmittel mit neutralem pH-Wert und verwenden Sie diese sparsam. Auf diese Weise wird der schützende Säurefilm der Haut, der eine wichtige Schutzfunktion hat, nicht geschädigt.
- Vermeidung von Hautreizungen: Nur mit warmem Wasser duschen. Tragen Sie leichte Kleidung, vorzugsweise aus Baumwolle oder Seide.
- Anti-Juckreiz-Nährcreme: Eine sorgfältige Hautpflege mit Feuchtigkeitscremes und Moisturizern hilft, die natürliche Hautbarriere zu stabilisieren und hilft somit auch, unangenehmen Juckreiz zu lindern.
- Hausmittel gegen Pruritus: Eine feuchte, kühle Kompresse wirkt leicht juckreizstillend. Auch im Kühlschrank aufbewahrte schwarze Teebeutel oder Aloe Vera Gel sind einen Versuch wert.