Herzmuskelentzündung
Die meisten Herzkrankheiten werden durch eine Verengung oder einen Verschluss der Herzkranzgefäße verursacht. Es gibt jedoch einige seltene, aber schwerwiegende Herzerkrankungen, die den Herzmuskel selbst betreffen.
Was ist eine Herzmuskelentzündung?
Myokarditis ist eine Entzündung des Herzmuskels, normalerweise eine Nebenwirkung von systemischen Infektionen wie Toxoplasmose, Diphtherie, Kinderlähmung (medizinisch: Polio) oder Grippe. Bei leichter Erkrankung wird nur die Herzfrequenz erhöht. Bei einer schweren Entzündung des Myokards kann eine Herzinsuffizienz zu einer Ausdehnung des Herzens, Kurzatmigkeit und Herzgeräuschen führen.
Arten von Herzmuskelentzündungen
Es werden zwei verschiedene Herzmuskelentzündungstypen voneinander unterschieden, die akute Myokarditis sowie die chronische Myokarditis.
Die akute Myokarditis
Akute Herzmuskelentzündung (medizinisch: Myokarditis simplex) ist in der Regel die Folge einer rheumatischen Erkrankung. Je ausgefeilter die diagnostischen Methoden in den letzten Jahren waren, desto häufiger wurde festgestellt, dass auch das Myokard von verschiedenen Fiebern und Infektionskrankheiten betroffen war. Auch dann, wenn die Person kein Herzproblem hat.
Bei einer akuten Myokarditis verändern sich Stoffwechsel und Zellstruktur des Myokards und die Rheumaknoten verkleben. Der Betroffene hat zunächst entweder gar kein Gefühl oder klagt meist über lästiges Herzklopfen und Müdigkeit. Die körperliche Fitness lässt nach, Bergsteigen und sogar Treppensteigen werden schwieriger. Experten haben herausgefunden, dass sich das Myokard im späteren Stadium vergrößert und meist die gleiche Ausdehnung auftritt, was eine weitere Folge ist.
Im Extremfall können die im Blut zirkulierenden Toxine von Krankheitserregern die Leistungsfähigkeit des Herzens stark einschränken und zu einer Kardioplegie führen. Es kann gesagt werden, dass eine isolierte Herzklappen- oder Herz-Endometrium-Entzündung oder eine isolierte Myokard-Entzündung ziemlich selten ist. Meist sind diese beiden Krankheitsprozesse gekoppelt, und nur der eine oder andere Teil steht mehr im Vordergrund.
Die schwerwiegende Form ist die eitrige Herzmuskelentzündung (medizinisch: Myocarditis purulenta). Hier neigen die eitrigen Bakterien dazu, sich direkt auf dem Myokard abzulagern. Die Prognose ist schlecht. Um gute Ergebnisse zu erzielen, ist es besonders wichtig, schon bei den ersten Anzeichen einer unprovozierten Atemnot oder Herzklopfen frühzeitig einen Experten zu konsultieren, damit die Diagnose rechtzeitig gestellt werden kann. Oftmals ist es das Elektrokardiogramm, das die Diagnose stützt, in verdächtigen Fällen ist ein Spezialist aufzusuchen. Es zeigt objektive, ob sehr kurzlebige und diagnostisch wichtige Zeichen. Auch hier wird die Suche nach problematischen Herden in den Fokus gerückt.
Experten denken sofort an Zahngranulome und chronische Mandelentzündungen, die sich unter den alten Kronen verbergen, der Träger hat ihre Anwesenheit nie bemerkt. Auch eine vernachlässigte Eierstockentzündung oder eine scheinbar harmlose Grippe können Ausgangspunkt sein. Spezialisten werden strenge Bettruhe verlangen, um eine Myokardvergrößerung aufgrund der Arbeitsleistung zu verhindern. Potenzielle Läsionen werden mit entsprechenden Mengen an Sulfonamiden oder Penicillin behoben, um Komplikationen zu vermeiden.
Myokardinfarkt kann eines der akutesten und beeindruckendsten Symptome im Myokard sein.
Die chronische Myokarditis
Chronische Myokarditis ist eine Erkrankung, die sich aus einer akuten Myokarditis entwickeln und zu einer Myokarddegeneration führen kann (medizinisch: Myodegeneratio cordis). Letztere wird durch eine Vielzahl von Giftstoffen und Stoffwechselstörungen verursacht, kann aber auch als eigenständige Erkrankung (altersbedingt) auftreten, meist als Folge einer unzureichenden Blutversorgung des Herzmuskels aufgrund von Verkalkungen.
Der Herzmuskel wird immer schwächer und manchmal wird die Muskelwand dünner. Das Herz und seine Kammern haben eine enorme Ausdehnung erfahren. Das Herz kann seine Aufgabe als Pumpe nicht mehr vollständig erfüllen. Das Blut vor dem Herzen wird gestaut und schließlich treten Wassereinlagerungen auf, zuerst in den Füßen, im Bauch und dann in der Leber und Lunge (medizinisch: Wassersucht).
Die Betroffenen klagen über Atemnot und fast keine körperliche Anstrengung. Es tritt auch in Ruhe auf und tritt nachts leicht im Bett auf. Experten empfehlen Bettruhe und liegen bleiben für mindestens 5 bis 6 Wochen sowie eine kontinuierliche Injektion von Herzglykosiden und eventuelle Hormonspritzen.
Es ist erwähnenswert, dass sich alle krebsartigen Tochtergeschwülste (medizinisch: Metastasen) am Herzen ansiedeln können und solche Tumore auch direkt am Herzen auftreten können. Dies ist jedoch äußerst selten. Das Auftreten von Parasiten im Herzen ist noch seltener.
Eine andere Sache zu beachten ist, dass das Herz immer noch geschädigt sein kann. Früher waren die Folgen häufig tödlich, aber zum einen ist es der fortschrittlichen Rettungsdienstorganisation und zum anderen dem chirurgische Bereitschaftsdienst und seiner modernen Operationsmethoden zu verdanken, dass die Erfolgsaussichten einer möglichen Genesung gestiegen sind. Jede Sekunde ist jedoch kostbar. Im Falle einer Herzverletzung ist die sofortige Einweisung des Verletzten ins Krankenhaus die einzig mögliche Erste-Hilfe-Maßnahme. Es ist wichtig, das Krankenhaus vorab telefonisch zu informieren. Auch das Herz kann stumpfe Verletzungen aufweisen, bei denen sich nachträgliche Veränderungen des Myokards in Form einer totalen Zerstörung manifestieren können.
