Zahnfehlstellungen

Nur wenige Menschen haben perfekte Zähne. Daher ist eine Dislokation von Zähnen, wie zum Beispiel ein Engstand der Zähne, üblich. Wenn der Kiefer während der Pubertät wächst, stoppen viele Luxationen oder drehen sich in die richtige Richtung. Allerdings deckt die Krankenversicherung in dieser Altersgruppe nur Zahnfehlstellungen Grad 3 in der kieferorthopädischen Indikationsgruppe ab. Dies bedeutet, dass weniger komplexe Fehlbildungen in der Regel gar nicht korrigiert werden, da die Behandlungskosten selbst getragen werden müssen. Dies ist einer der Gründe, warum auch Erwachsene oft schiefe Zähne bekommen.

Was versteht man unter Zahnfehlstellungen?

Unter einer Zahnfehlstellung (medizinisch für dentoalveoläre Dysgnathie) versteht man die Fehlstellung eines oder mehrerer Zähne im Ober- oder Unterkiefer. Das bedeutet zum Beispiel, dass sie verbogen, verdreht sind oder nicht dort wachsen, wo sie erwartet werden. Zahnfehlstellungen können ästhetische Auswirkungen haben, sind aber nicht unbedingt gesundheitsschädlich. Es ist der obere Schneidezahn z. B. nicht ganz gerade, Sprechen, Essen und Zähneputzen können noch uneingeschränkt funktionieren. In vielen Fällen können jedoch schon kleine Abweichungen von der idealen Zahnstellung zu Funktionseinschränkungen führen. Dies kann das Abbeißen der schrägen Frontzähne erschweren. Zudem führen Zahnfehlstellungen meist zu einem erhöhten Karies- und Parodontitisrisiko, denn unregelmäßig angeordnete Zähne sind mit Zahnbürste und Zahnseide nur schwer zu pflegen und reichen in vielen Fällen nicht aus. Wichtiger ist eine professionelle Zahnreinigung zweimal im Jahr in der Zahnarztpraxis. Die gesetzliche Krankenversicherung zahlt sie jedoch nicht.

Was versteht man unter Kieferfehlstellung?

Bei einer Fehlstellung des Unterkiefers (Skelettokklusionsstörung), der Form des Ober- oder Unterkiefers ist die Form beschädigt (Beispiel: ist der Oberkiefer zu schmal) oder die Ober- und Unterkieferpositionen sind falsch. Kieferfehlstellungen können zu Kiefergelenkschmerzen und vorzeitigem Verschleiß führen. Darüber hinaus können sie das Erscheinungsbild des Gesichts stark beeinträchtigen, z. B. wenn der Unterkiefer viel kleiner oder größer als der Oberkiefer ist.

Welche Ursachen kann eine Zahnfehlstellung haben?

In den meisten Fällen wird die Form des Gebisses vererbt. Demnach ist die Verrenkung von Zähnen und Kiefer genetisch vererbt. Andere Anomalien werden jedoch durch externe Faktoren verursacht. Schon in der frühen Kindheit kann unangemessenes Verhalten wie Daumenlutschen oder übermäßiger Gebrauch eines Schnullers zu Zahnfehlstellungen führen. Auch ein vorzeitiger Verlust von Milchzähnen kann das Wachstum von Kiefer und Zähnen erheblich beeinträchtigen.

Welche Symptome zeigt die dentoalveoläre Dysgnathie?

Charakteristische Symptome bei Zahnfehlstellungen sind unter anderem:

• übergroße Lücken
• Lippenschlussprobleme
• Zähne sind entweder gedrängt, verschoben oder verdreht
• Unterkiefer entweder nach hinten, nach vorne oder seitlich versetzt
• Beiß- und Kauprobleme
• Sprachstörungen

Die häufigsten Gebissfehlstellungen

Zahnfehlstellungen kommen oft vor. Sie können erblich bedingt sein, aber auch durch Fehlverhalten in der frühen Kindheit verursacht werden. Die häufigsten Zahnfehlstellungen und Kieferdeformitäten sind Tiefbiss, Überbiss, Kreuzbiss, Unterkieferbiss, Interdentallücke, offene und geschlossene, verschobene Zähne und engstehende Zähne. Daher sind Anomalien vielfältig und können durch verschiedene Behandlungen behoben werden.

Der Besuch beim Facharzt

Viele Fehlstellungen werden von den Eltern festgestellt oder von Zahnärzten im Rahmen von Routineuntersuchungen entdeckt. Um detaillierte Anweisungen zu erhalten, sind normalerweise Röntgenaufnahmen, Unterkiefermessungen und der Rat eines Kieferorthopäden erforderlich. Der Kieferorthopäde nimmt einen Abdruck und der Zahntechniker verwendet den Abdruck, um ein Gebissmodell anzufertigen. Zur Beurteilung des weiteren Kieferwachstums wird gelegentlich das Handgelenk geröngt – der Verknöcherungszustand des Gelenks gibt Aufschluss über das zu erwartende weitere Wachstum des Kindes (Knochenalter).

Die kieferorthopädische Behandlung beginnt in der Regel im Alter von etwa 10-12 Jahren, kurz vor dem Ende des Zahnersatzes. Es gibt nur einige Verrenkungen. Wenn man die Entwicklung des Kinns beeinflussen möchte, ist es sinnvoll, ab dem Vorschul- oder Grundschulalter anzufangen. Sobald eine Zahnfehlstellung festgestellt wird, sollten die Eltern die Angelegenheit bei der nächsten Kontrolle mit dem Zahnarzt besprechen. Allerdings müssen sie in der Regel einige Jahre warten, bis sich das Gebiss weiterentwickelt.

Auch wenn viele Eltern eine frühzeitige Behandlung fordern, hat ein zu früher Behandlungsbeginn keine medizinische Bedeutung. Viele kleinere Luxationen verschwinden während des Zahnersatzprozesses von selbst, andere können nicht frühzeitig effektiv behandelt werden. Schwere Kieferfehlstellungen können meist nur operativ behandelt werden, sie treten meist erst im Erwachsenenalter auf, wenn der Kiefer ausgewachsen ist.