Kehlkopfentzündung

Bei einer Kehlkopfentzündung oder Laryngitis handelt es sich um eine Entzündung der Kehlkopfschleimhaut und der Stimmbänder. Meist liegt ihre Ursache in einer Virusinfektion, jedoch kann sie auch durch eine bakterielle Infektion verursacht werden. Man unterscheidet zwischen chronischer und akuter Kehlkopfentzündung.

Was versteht unter Kehlkopfentzündung?

Bei einer akuten oder chronischen Laryngitis sind die Schleimhaut des Kehlkopfes und die Stimmbänder entzündet. Eine akute Kehlkopfentzündung hat ihre Ursache zumeist in einer Infektion der oberen Atemwege.

Von einer chronischen Laryngitis spricht man, wenn die Entzündung länger als drei Wochen andauert. Zu chronischen Kehlkopfentzündungen kommt es unter anderem durch übermäßige oder technisch falsche Stimmbelastung, Inhalation von Noxen, wie Rauch und Staub, Alkoholmissbrauch, eine bestehende Refluxerkrankung und chronische Infektionen der oberen Atemwege, wie einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung.

Symptome einer Kehlkopfentzündung

Die Symptome einer Laryngitis sind vielfältig und sind abhängig von der Schwere der Entzündung. Die Erkrankung geht mit einer veränderten Stimmlage und Heiserkeit, in manchen Fällen sogar einer völligen Stimmlosigkeit einher. Betroffene verspüren oft ein Fremdkörpergefühl im Hals und müssen sich häufig räuspern. Ein weiteres Symptom einer Laryngitis sind Schmerzen im Kehlkopfbereich. Im Zusammenhang mit einer Laryngitis tritt nicht selten ein trockener, manchmal auch bellender Husten auf. In Verbindung mit einer viralen oder auch bakteriellen Infektion gehört auch Fieber zum Symptomkomplex.

Komplikationen bei Kehlkopfentzündung

Zu den gefürchteten Komplikationen einer Laryngitis zählt die Epiglottitis. Bei einer Epiglottitis ist nicht nur der Kehlkopf, sondern auch der Kehldeckel von der Entzündung betroffen. Eine Epiglottitis tritt häufig akut auf und geht mit sehr hohem Fieber bis zu 40 Grad einher. Patienten verspüren einen Kloß im Hals und haben akute Atemnot. Betroffen hiervon sind vorwiegend Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren. Eine Epiglottitis ist ein Notfall, bei dem sofort ein Notarzt gerufen werden muss, da lebensgefährliche Erstickungsanfälle drohen.

Eine weitere Komplikation, die vorwiegend Kinder dieser Altersgruppe betrifft, ist der Pseudokruppanfall. Hierbei kommt es zur Atemnot durch die akute Schwellung der Stimmbänder. Typischerweise tritt dies ganz plötzlich auf und vorwiegend in der zweiten Nachthälfte. Ein Pseudokruppanfall äußert sich in einem ziehenden Atemgeräusch und einem trockenen, bellenden Husten. In der Regel reichen einfache Maßnahmen, wie die Beruhigung des Kindes, Befeuchten der Atemwege und frische kalte Nachtluft aus, um die Beschwerden zu lindern.

Diagnose Kehlkopfentzündung

Die Diagnose einer Kehlkopfentzündung stellt der Arzt mithilfe eines Laryngoskopes, also eines Kehlkopfspiegels. Eine immer wieder auftretende chronische Laryngitis sollte Dich auf jeden Fall zum Arzt führen, da sie ein Symptom für eine ernsthafte Erkrankung, den Kehlkopfkrebs, sein kann.

Behandlung Laryngitis

In der Regel heilt eine Laryngitis bei entsprechender Schonung der Stimme in drei Tagen aus. Du solltest sogar das Flüstern vermeiden, da beim Flüstern die Stimmbänder maximal angespannt sind. Bei sehr stark geschwollenen Stimmbändern helfen kortisonhaltige Inhalationssprays. Dampfinhalationen mit ätherischen Ölen oder Gurgeln mit Salbeitee und Meersalz helfen ebenfalls, die Symptome zu lindern. Falls die Ursache der Entzündung eine bakterielle Infektion ist, verordnet der Arzt ein Antibiotikum. Auf Rauchen, Alkohol und stark gewürzte Speisen solltest Du in der Akutphase ebenfalls verzichten.

Vorbeugung gegen Kehlkopfentzündung

Durch Veränderung der Lebensweise kannst Du einer chronischen Laryngitis vorbeugen. Du solltest Rauch, Staub und andere Reizstoffe meiden. Insbesondere auch ein Alkoholmissbrauch ist ein bedeutender Risikofaktor.

Gegen den Haupterreger der Kehlkopfentzündung, das Haemophilus influenza Typ B-Virus, der auch für die lebensbedrohliche Epiglottitis verantwortlich ist, existiert eine Impfung. Die sogenannte Hib-Impfung wird von der Stiko mittlerweile für alle Kleinkinder empfohlen. Menschen, die eine außergewöhnliche Belastung ihrer Stimme haben, wie Lehrer oder Sänger, sollten sich bei häufig auftretenden Kehlkopfentzündungen von einem Logopäden bezüglich ihrer Stimmtechnik schulen lassen.

Wenn eine Refluxerkrankung vorliegt, bei der ständig Magensäure aufsteigt, muss diese mithilfe von Protonenpumpenhemmern, welche die Magensäureproduktion senken, behandelt werden. Der Verlauf einer chronischen Laryngitis hängt maßgeblich davon ab, ob es gelingt, die zugrunde liegenden Ursachen zu bekämpfen.