Krätze
Hochgradiger Juckreiz, der verstärkt während der Nacht in Erscheinung tritt, gepaart mit ekzematösen Hautveränderungen, die Milbengänge in Form kommaförmiger Kanäle erkennen lassen, gelten als Symptome für einen Krätzmilbenbefall. Krätze bzw. Acarodermatitis zählt zu der Riege der dermalen Infektionskrankheiten.
Was versteht man unter Krätze?
Als krankheitsspezifische Auslöser sind Krätzmilben identifiziert. Weibliche Parasiten graben Milbengänge in die äußeren Hautschichten, die sie zur Ablage von Kot und Eiern nutzen. Haut-zu-Haut-Kontakte fördern die Übertragung der Krätzmilben. Alternativ kann eine Übertragung der Skabiesmilben theoretisch durch den Kontakt mit Unterwäsche, Wolldecken, Unterwäsche, Spielzeug und Textilien erfolgen.
Zu den Risikogruppen für einen etwaigen Scabiesbefall zählen Personen mit einem schwachen Immunsystem, Kinder, Senioren und sexuell aktive Erwachsene. Gleiches gilt für Personen, deren Lebensalttag an objektiv unzureichende hygienische Bedingungen gekoppelt ist. Das Krankheitsbild verlangt zwingend nach einer anlassgerechten medizinischen Therapie. Andernfalls manifestiert es sich anhaltend und verläuft chronisch.
Definition Scabies
Ursache für einen Skabiesbefall sind Grab,- bzw. Krätzmilben, die der Gattung der Spinnentiere zuzuordnen sind. Sie sind explizit auf den Menschen spezialisiert und gehören zu der Riege der obligaten Ektoparasiten. Sauerstoff, den der menschliche Gesamtorganismus über die Körperoberfläche ausströmt, dient den Parasiten als Lebenselixier. Deshalb dringen Krätzmilben grundsätzlich nicht tiefer als in die Hautschichten Stratum granulosum ein.
Primär infestieren sie menschliche Haut, die eine vergleichsweise dünne Hornschicht besitzt und im Bereich warmer Körperareale angesiedelt ist. Hände, Füße, Ellenbogen, Achseln, Knöchel, Bauch, Taille und Intimregion sind demzufolge verhältnismäßig häufig von einem eventuellen Krätzmilbenbefall betroffen. Kinder, deren Haut von Grabmilben besiedelt ist, weisen zudem oftmals Milbengänge im Bereich von Kopf und Gesicht auf.
Anhand welcher spezifischen Symptome kannst du eine etwaige Infektion mit Krätzmilben zuverlässig erkennen?
Um sich mit dem Erreger zu infizieren, reicht die Weitergabe eines einzelnen Milbenweibchens aus, das begattet ist. Ebenso löst die Übertragung mehrerer Larven, die sich in verschiedenen geschlechtlichen Reifestadien befinden, die dermale Erkrankung aus. Raumtemperaturen in Höhe von rund + 21 ° C gehen mit einer maximal 48 Stunden umfassenden Infektiosität der Parasiten einher. Fällt die Umgebungstemperatur auf unter + 16 ° C, zeigen die Milben eine stark eingeschränkte Bewegungsfähigkeit, die ein Eindringen der Grabmilben in die menschliche Haut verhindert.
Klinische Merkmale für einen Krätzmilbenbefall sind ein hochgradiger Juckreiz, der sich insbesondere im Zuge der Nacht intensiviert, sowie ekzematöse Hautveränderungen. Erkrankte Hautareale sind durchzogen von unregelmäßig verlaufenden, kommaartig geformten, braunfarbenen Linien, die als Indikatoren für die Milbengänge dienen. Zusätzlich sind die Gänge in Form von rotbraunen Knoten auf der Hautoberfläche und Pusteln erkennbar. Bei detaillierter Betrachtung der befallenen Hautpartien demaskieren sich zudem die braunen Vorderleibe der Grabmilben. Charakteristisch für die milbeneigenen Vorderleibe, die die Haut infiltriert haben, ist ihre Dreiecksform. Das Krankheitsbild der Borkenkrätze erinnert an das der Schuppenflechte. Vereinzelt weisen Betroffene massive Verhornungen rund um die erkrankten Hautareale auf, was eine Identifikation der Grabgänge erschwert. Anzeichen für eine bullöse Scabies sind Blasenbildungen der Haut in unterschiedlicher Intensität.
Das Risiko einer etwaigen Infestation ist grundsätzlich von der Konzentration der Krätzmilben auf der Hautoberfläche eines Betroffenen abhängig. Eine Erstinfestation ist an eine zwei bis fünfwöchige Inkubationszeit gekoppelt. Patienten, die eine Reinfestation durchlaufen, zeigen eine anhaltende Sensibilisierung für die Grabmilben. Krankheitsspezifische Symptome treten in diesem Kontext nach einer im Schnitt zwei bis vier Tage umfassenden Inkubationszeit in Erscheinung.
Wissenswerte Informationen bezüglich einer Krätzmilben-Behandlung
Im Zentrum einer medikamentösen Krätze-Therapie, die auf die zielgerichtete Abtötung der Parasiten fokussiert ist, stehen spezielle Cremes. Sie enthalten im Normalfall eine 5%ige Permethin–Konzentration und sind für die äußerliche Anwendung bestimmt.
Die gesamte Hautoberfläche ist mit dem Präparat zu benetzen. Lediglich die Areale rund um Augen und Mund sind hierbei auszusparen. Nach einer Einwirkzeit in Höhe von jeweils 8 bis 12 Stunden ist die Creme gründlich abzuwaschen. Im Normalfall ist eine einmalige Behandlung ausreichend. Demgegenüber verlangt Borkenkrätze nach einer mehrmaligen Anwendung der Creme. Dies gilt ebenso im Falle eines ausgedehnten Krätzmilbenbefalls sowie einer Immunschwäche. Alternativ nutzt die Medizin zur Krätze-Therapie die Wirkstoffe Crotamiton und Benzylbenzonat.
Welche Synonyme kennt die Medizin für das Krankheitsbild Krätze?
Die Termini Skabies, Scabies, Acarodermatitis, Borkenkrätze, Krätzmilbenbefall, Skabiesbefall und Ekzema scabiosum dienen als diesbezügliche Synonyme, die die Medizin nutzt.
Welche Haut-zu–Haut-Kontakte bergen eine potentielle Gefahr für die Übertragung der Grabmilben?
Laut Dermatologen erfolgt die Übertragung der Spinnentiere, die in der Regel eine Größe bis zu maximal 0,5 mm aufweisen, im Rahmen von anhaltendem Hautkontakt. Enger Hautkontakt, der sich über ein Zeitfenster zwischen 5 und 10 Minuten erstreckt, gilt deshalb als Risikofaktor für eine eventuelle Weitergabe der Spinnentiere.
Jugendliche und Erwachsene infizieren sich in der Regel während des Geschlechtsverkehrs bzw. im Rahmen der sexuellen Interaktion mit dem Gegenüber mit dem Ektoparasit. Übertragungen im Zuge von kurzen Umarmungen und Berührungen sind als unwahrscheinlich einzustufen. Lediglich Patienten, die unter dem Krankheitsbild der Borkenkrätze leiden, können die Milben durch Händeschütteln und kurzen Körperkontakt an Dritte weitergeben. Verantwortlich hierfür ist der massive Milbenbefall der Betroffenen. Im Extremfall besiedeln Millionen Grabmilben erkrankte Hautareale, sodass eine Weitergabe im Extremfall über den Kontakt mit einer abgelösten Hautschuppe stattfindet.
Wie lange überleben die Grabmilben ohne einen Wirt?
Ohne Wirt umfasst die durchschnittliche Lebensdauer einer Krätzmilbe ein jeweils ein bis dreitägiges Intervall. Waschmaschinentemperaturen in Höhe von mindestens + 50 ° C töten die Parasiten binnen 10 Minuten ab.
Wie lassen sich Grabgänge und Milben in der Haut zuverlässig identifizieren?
Grabgänge zeigen sich in Form unregelmäßig angeordneter, kommaartiger Linien sowie geröteten Pusteln und Knoten auf der Hautoberfläche. Braunfarbige, dreieckige Hautveränderungen sind ein Merkmal für in die Haut eingegrabene Milbenkörper.