Keuchhusten
Keuchhusten ist eine Infektionskrankheit, die insbesondere als Kinderkrankheit bekannt ist, aber auch Erwachsene betrifft. Eine akute Infektion der oberen Atemwege verursacht krampfartige Hustenanfälle und ein keuchendes Atemgeräusch beim anschließenden Luftholen.
Was ist Keuchhusten?
Pertussis, so der Fachbegriff, ist eine ansteckende bakterielle Krankheit. Babys und Kleinkinder stecken sich besonders häufig mit Keuchhusten an, aber auch Jugendliche und Erwachsene können betroffen sein. Dies geschieht insbesondere dann, wenn sie ungeimpft sind oder der Impfschutz nachgelassen hat. Der Haupterreger heißt Bordetella pertussis. Im Lauf der Infektion bilden die auslösenden Bakterien ein Bakterientoxin, welches Atemwege und Schleimhäute schädigt. Auch wenn die Bakterien nicht mehr im Körper sind, wirkt ihr Gift sich weiterhin negativ auf die Gesundheit aus.
Übertragung von Keuchhusten
Da Keuchhusten hochansteckend ist, erkranken die meisten Menschen, die mit dem Erreger in Kontakt kommen und ungeimpft sind. Die Übertragung erfolgt im Normalfall als Tröpfcheninfektion. Das heißt, wenn Erkrankte husten, niesen oder sprechen, verteilen sich winzige Tröpfchen in ihrer Umgebung. Gelangen diese auf die Schleimhäute eines Gesunden, kann es zu einer Infektion kommen. Ein weiterer Übertragungsweg ist das Küssen oder das gemeinsame Nutzen von Trinkgefäßen und Besteck. Auch geimpfte Menschen können zum Überträger des Bakteriums werden. Oft stecken sie andere unbemerkt an, da sie selbst symptomlos erkranken.
Symptome von Keuchhusten
Nach der Ansteckung dauert es einige Zeit, bis sich erste Symptome einer Pertussis-Infektion zeigen. Diese Inkubationszeit beträgt meist sieben bis 20 Tage. Eine Ansteckungsgefahr geht von den Erkrankten ab dem Auftreten erster Symptome aus. Wird der Betroffene nicht mit Antibiotika behandelt, ist er bis zu sechs Wochen ansteckend. Bei Kindern verläuft die Krankheit vorwiegend in drei Phasen. Zu Beginn zeigt sich die Erkältungsphase, die etwa ein bis zwei Wochen andauert. Zu dieser Zeit sind die Krankheitsanzeichen noch unspezifisch und werden leicht mit einer Erkältung verwechselt. Symptome in der Erkältungsphase sind Husten, Niesen, Halsschmerzen und eine laufende Nase.
Anschließend geht die Krankheit in das Anfall-Stadium über. Dieses kann bis zu sechs Wochen andauern und bringt die typischen Keuchhusten-Symptome mit sich - krampfartige Hustenanfälle bis hin zur Atemnot. Die Anfälle halten meist mehrere Minuten an und treten insbesondere nachts auf. Auch Erbrechen kann auftreten. In dieser Phase schlafen Erkrankte nur wenig und haben kaum Appetit.
Schließlich tritt die Erholungsphase ein. Die Hustenanfälle werden schwächer und die Infizierten fühlen sich zunehmend fitter. Diese Phase kann bis zu zehn Wochen andauern. Bei Erwachsenen verläuft die Krankheit deutlich schwächer als bei Kindern. Die Hustenanfälle sind weniger stark und das Erstickungsrisiko kaum vorhanden. Da der Keuchhusten in diesem Fall aber auch leicht für einen normalen Husten gehalten wird, bleibt er oft unbehandelt. Dies kann in seltenen Fällen Folgeerkrankungen und Komplikationen nach sich ziehen. Zudem sind Erwachsene, die unerkannt an Pertussis erkranken, eine Gefahr für andere. Denn natürlich besteht auch hier ein Infektionsrisiko.
Behandlung und Vorbeugung
Die Behandlung von Keuchhusten richtet sich nach dem Stadium und dem Schweregrad der Erkrankung. Leichte Verläufe bei Kindern ohne Vorerkrankungen können zu Hause behandelt werden. Für Säuglinge und schwere Fälle ist jedoch ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus ratsam, denn hier kann der Bronchialschleim abgesaugt werden und Ärzte sowie Pflegende sind im Notfall schnell zur Stelle.
Die traditionelle Behandlung gegen Keuchhusten erfolgt bei Erwachsenen und Kindern mit Antibiotika. So kann die Dauer und Schwere der Hustenattacken reduziert werden. Hierfür sollten die Antibiotika allerdings zu Beginn des Hustens oder ein bis zwei Wochen später verabreicht werden. Zu einem späteren Zeitpunkt ist die Einnahme immer noch sinnvoll, um die Infektionskette zu unterbrechen: Etwa fünf Tage nach Behandlungsbeginn sind Infizierte nicht mehr ansteckend.
Vorbeugend gegen Keuchhusten wirkt eine Schutzimpfung. Diese wird schon im frühen Kindesalter empfohlen und ist ab dem zweiten Lebensmonat möglich. Um den Schutz aufrechtzuerhalten, sind regelmäßige Auffrischungsimpfungen erforderlich, auch im Erwachsenenalter.