Multiple Sklerose
Unter dem Begriff Multiple Sklerose (kurz: MS) versteht man eine chronische Erkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft. Das zentrale Nervensystem besteht dabei insbesondere aus dem Rückenmark und dem Gehirn. Bei den Erkrankten sind Entzündungen der Nervenstrukturen festzustellen, welche zum Auslösen von unterschiedlichsten Beschwerden führt. Die Krankheit führt beispielsweise zu Lähmungen, Schmerzen oder Seh- und Gefühlsstörungen. Aktuell ist MS noch nicht heilbar, aber der Verlauf der Krankheit lässt sich mit bestimmten Behandlungen positiv beeinflussen.
Was versteht man unter Multiple Sklerose?
MS ist eine Erkrankung, die sich in einer Entzündung des zentralen Nervensystems äußert und die andauert und daher chronisch wird. Das zentrale Nervensystem umfasst insbesondere alle Nervenstrukturen, die im Rückenmark und im Gehirn gelegen sind. Diese sind für die Weiterleitung sowie für die Verarbeitung äußerer Reize zuständig. Mit der Weiterleitung und Verarbeitung der Reize ist gemeint, dass die Nerven im zentralen Nervensystem wichtige Informationen im Körper weitergeben. Sind diese Informationen am Zielort angekommen, müssen diese dort verarbeitet werden. Nach dieser Verarbeitung kann der Körper beispielsweise durch Empfindung oder Bewegung reagieren.
Bei Betroffenen erfolgt eine Zerstörung der Isolierschicht, die um die Nervenfasern liegen, durch die Entzündungen. Durch diese Zerstörung können die elektrischen Impulse nicht mehr richtig weitergeleitet werden. Dadurch können Reize nicht mehr oder nur langsamer übertragen werden. Aufgrund dieser verlangsamten Weiterleitungen treten dann Störungen im Bereich der Reaktionen auf. Dadurch treten Probleme bei Bewegungen und Empfindungen auf. Im weiteren Verlauf von Multiple Sklerose können sich die Entzündungen auch direkt auf ungeschützte Nerven übertragen, sodass diese dann ebenfalls gänzlich zerstört werden können.
Die Ursachen von Multiple Sklerose
Für die Feststellung der Ursachen von MS sollte zunächst gesagt werden, dass diese Krankheit zu den Autoimmunerkrankungen gezählt wird. Autoimmunerkrankungen sind solche, bei welchen das körpereigene Gewebe aufgrund einer Fehlsteuerung durch Abwehrzellen des eigenen Immunsystems angegriffen werden. Damit richten sich Abwehrzellen, die eigentlich den Körper vor Krankheitserregern schützen sollen, gegen den eigenen Körper. Bei MS sind die Nervenbahnen im zentralen Nervensystems betroffen. Seit Jahren wird dabei nach den Ursachen dieser Fehlfunktion geforscht. Allerdings können die Ursachen nach wie vor nicht eindeutig benannt werden. Wissenschaftler und Forscher vermuten heutzutage, dass die Krankheit durch unterschiedliche Faktoren und bestimmte Einflüsse aus der Umwelt ausgelöst und bestimmt werden kann.
Die Symptome bei Multiple Sklerose
Die Erkrankung äußert sich bei jedem Betroffenen in unterschiedlicher Ausprägung. Daher sind auch die Symptome sehr unterschiedlich. Hinzukommend erfolgt eine Beeinflussung der Schwere der Symptome durch die Ausprägung der Entzündung und wie sich diese fortentwickelt. Zu den häufigsten Symptomen zählen beispielsweise Störungen in bestimmten Bewegungsabläufen, Lähmungen, Muskelschwäche oder Schmerzen in den Muskeln sein. Dies sind Anzeichen dafür, dass Reize und Informationen nicht mehr richtig vom zentralen Nervensystem in die Muskeln weitergeleitet werden. Außerdem können Taubheitsgefühle, Empfindungsstörungen so wie Kribbeln Anzeichen für MS sein.
Auch solche Missempfindungen entstehen dadurch, dass das Rückenmark seiner Funktion nicht mehr problemlos nachkommen kann. Häufig sind auch Entzündungen des Sehnervs betroffen, sodass ebenfalls Sehstörungen entstehen können. Weitere Symptome können sich in Müdigkeit, Konzentrationsschwächen, Vergesslichkeit, Lernschwierigkeiten und Aufmerksamkeitsdefiziten äußern. Solche Symptome sind häufig gegeben, da das Gehirn bei einer solchen Erkrankung viel mehr Arbeit leisten muss als im Normalzustand. Bei Entzündungen im Kleinhirn kommt es häufig zu Beschwerden wie beispielsweise Schwindel, Schluck- und Sprachstörungen sowie Zittern. Solche Symptome treten vor allem durch das unkoordinierte An- und Entspannen der betroffenen Muskeln auf.
Multiple Sklerose als Krankheit mit sog. Schüben
MS ist eine typische Erkrankung, welche in sog. Krankheitsschüben auftritt. Unter einem Schub versteht man hierbei, dass sich bekannte Beschwerden verschlechtern, neue Beschwerden ans Licht kommen oder bisher nicht entdeckte Nervenschäden gefunden wurden. Dieser Krankheitsschub hält dabei mindestens 24 Stunden an. In seltenen Fällen kann ein Schub auch mal mehrere Wochen anhalten. Während des Schubes kann es dazu kommen, dass manche Symptome den ganzen Schub lang anhalten. Solche Beschwerden sind insbesondere anhaltende Einschränkungen im Bewegungssegment, anhaltende Sehstörungen, anhaltende Lähmungen oder ein anhaltendes Kribbeln in den Gliedmaßen. Dabei kann auch eine Kombination von verschiedenen Beschwerden auftreten.
Die Möglichkeiten der Behandlung von Multiple Sklerose
Die Folgeerscheinungen von MS sind so unterschiedlich und zahlreich, sodass es auch eine große Menge an Möglichkeiten zur Behandlung der Erkrankung. Daher wird die Therapie und die Behandlung von individuell auf die persönlichen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten. Hierbei reichen die Behandlungsmöglichkeiten von der Verschreibung bestimmter Medikamente über Physiotherapie bis hin zur Kombination mit anderen unterstützenden Maßnahmen. Im Vordergrund der Auswahl der Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten steht die Erkennung der Krankheitsaktivität und die nachhaltige Eindämmung.