Varikozele
Bei einer Varikozele (lat. Varicocele Tests) handelt es sich um eine Krampfaderbildung am männlichen Hodensack. Es können auf der betroffenen Seite des Hodens Schmerzen und ein Schmerzgefühl auftreten.
Was ist eine Varikozele?
Bei einer Varikozele handelt es sich um eine Erweiterung des Venengeflechts am Hoden. In den meisten Fällen ist bei den Erkrankten die linke Seite des Hodensacks betroffen. Bei circa 30 Prozent der Männer kommt es zu einer Varikozele. Die Betroffenen haben ein Alter zwischen 14 bis 25 Jahren.
Einteilung, Ursache & Folgen
Eine Varikozele wird nach der Schwere in drei verschiedene Grade eingeteilt. Grad I besagt, dass die Varikozele beim Pressen im Stehen entsteht, das Gefäß hat dabei eine Größe von unter einem Zentimeter. Bei Grad II kommt es bereits zu einer spürbaren Gefäßerweiterung, ohne das Druck ausgeübt wird, das Gefäß hat dabei eine Größe von 1-2 Zentimetern. Grad III ist die stärkste Ausprägung, hier ist ein spür- und sichtbarer Gefäßknäuel entstanden, das Gefäß hat eine Größe, die über 2 Zentimeter steigen kann.
Man unterscheidet in primäre Varikozele und sekundäre Varikozele. Die primäre Form wird auch idiomatische Varikozele genannt. Sie ist die häufigere Form dieser Krampfaderbildung und kommt überwiegend auf der linken Seite vor. Die Ursache für diese Form ist in vielen Fällen eine Schwäche der Venenklappen in der Hodenvene. Schuld können allerdings auch angeborene Schwächen der Gefäßwände oder eine venöse Abflussstörung sein. Die sekundäre Varikozele kann im Gegensatz zur idiomatischen Form auf beiden Seiten des Hodens auftreten. Bedingt wird diese Form in dem meisten Fällen durch eine Tumorbildung, welche eine Abflussstörung zur Folge hat. Ein Thrombus oder eine Ruptur der Hodenvene können allerdings ebenfalls die Ursache sein.
Sowohl die primäre als auch die sekundäre Form der Varikozele könne zu einer Unfruchtbarkeit bei dem betroffenen Mann führen. Durch den Blutrückfluss wird die Fließgeschwindigkeit in den Hoden immer langsamer. Dadurch steigt die Temperatur in den Hoden und die Spermaproduktion und -qualität kann negativ beeinträchtigt werden.
Symptome bei Varikozele
In vielen Fällen ist eine Varikozele symptomlos, daher sind sie in Untersuchungen auch eher Zufallsbefunde. Kommt es allerdings doch zu Symptomen, wird sich der Hodensack schwer anfühlen und gespannt sein. Die Schwere und Spannung wird im Stand zunehmen und es kommen Schmerzen hinzu. Auf dem Hoden werden sich wurmartige Schwellungen abzeichnen.
Diagnostik von Varikozele
Treten Symptome auf, sollten die Betroffenen einen Urologen aufsuchen. Dieser wird die nötigen Untersuchungen durchführen. Im ersten Schritt wird die Anamnese erhoben. Hier werden alle wichtigen Eckdaten zur Erkrankung, den Schmerzen, weiteren Symptomen, der Familiengeschichte, dem Berufs- und Sozialleben abgeklärt. Durch diese Daten können am Ende die richtigen Schlüsse im Hinblick auf die Diagnose gezogen werden.
Anschließend folgt die körperliche Untersuchung. Der Arzt wird sich also den Hoden anschauen, ihn abtasten und kann sich so ein erstes Bild zur Erkrankung machen. Weiterhin wird durch eine Ultraschalluntersuchung der Hoden von innen begutachtet und die Varikozele genauer beurteilt.
Um einen möglichen Verdacht auf eine Unfruchtbarkeit ausschließen zu können, wird außerdem noch eine Hormon- und Spermienuntersuchung durchgeführt. Gerade bei Patienten mit einem Kinderwunsch könnte diese Untersuchung wichtig sein. Besteht der Verdacht, dass ein Gefäß missgebildet ist, so wird neben der Ultraschalluntersuchung auch noch ein Gefäßröntgen (Phlebografie) durchgeführt.
Behandlung und Prognose bei Varikozele
Damit es nicht zu einer Unfruchtbarkeit kommt, ist es wichtig, Varikozelen zu behandeln. Medikamentös geht dies leider nicht, da es keine Medikamente hierfür gibt. Stattdessen wird die Krampfader mittels eines kleinen operativen Eingriffs entfernt. Leidet der Betroffene an der sekundären Form und ein Tumor, so wird die Behandlung darauf angepasst und vom Tumor abhängig gemacht.
Für die primäre Form besteht bei rechtzeitiger und erfolgreicher Behandlung eine gute Prognose. Bei der sekundären Form kann man hier keine generellen Aussagen treffen, da dies auch wieder von der Tumorbildung abhängig ist.
