Persönlichkeitsstörungen
Persönlichkeitsstörungen treten leider häufiger auf, als vielleicht von dir vermutet wird. Fakt ist, dass es zahlreiche Betroffene gibt. Bei diesen Patienten wurde eine psychische Störung diagnostiziert. Zugleich gibt es eine Vielzahl an Menschen, die unter Persönlichkeitsstörungen leiden, dies jedoch nicht offensichtlich ist und demnach auch nicht behandelt werden. So belastend die Diagnose auch sein mag: Abhilfe kann für jeden und zu jedem Zeitpunkt geschaffen werden. Mit einer individuell aufgestellten Therapie, einer gut dosierten Medikation und der Unterstützung durch Angehörige und vertrauten Personen kann bereits viel erreicht werden. Auch wenn die Persönlichkeitsstörungen nicht vollständig geheilt werden können, kann bereits sehr viel in die richtige Richtung unternommen werden. Das steigert die Lebensqualität der Erkrankten und deren Umfeld enorm.
Was versteht man unter Persönlichkeitsstörungen?
Zuerst sollte geklärt werden, dass es natürlich nicht nur diese eine, universell geltende psychische Störung gibt. Vielmehr handelt es sich um eine Vielzahl verschiedener, sich zum Teil stark unterscheidender Krankheitsbilder. Diese können sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln, stärker ausprägen oder eben auch abschwächen. Es existieren Mischformen in unterschiedlich ausgeprägtem Maß. Der eigene Persönlichkeitsstil trägt einen hohen Anteil zur Definition der Störungen. Auch wenn diese zuerst vom Hausarzt erkannt werden, ist eine genaue Diagnose erst durch einen Facharzt (Psychologe, Psychiater) in vollem Umfang gewährleistet. Durch intensive Gespräche, Langzeitbeobachtungen und exakte Untersuchungen können mögliche Zweifel ausgeschlossen werden. Mitunter ist ein Klinikaufenthalt erforderlich oder die Verlegung, beziehungsweise Überweisung zur stationären Aufnahme in ein Fachklinikum. So können die genauen Laboranalysen strukturiert erfolgen und die Auswertung ist die Voraussetzung für die weitere Vorgehensweise. Möglich ist, dass Persönlichkeitsstörungen von Geburt an existieren.
Ebenso ist es denkbar, dass sie erst erworben wurden und zum Beispiel im mittleren Alter oder im Rentenalter auftreten. Dafür gibt es mehrere Erklärungen. Eine organische Erkrankung kann ebenso verantwortlich sein wie ein Unfall oder ein traumatisches Erlebnis. Die Symptome können sich relativ rasch zurückbilden oder eben über einen längeren Zeitraum bestehen bis dauerhaft bleiben. Leider kann nur selten genau bestimmt werden, wie die Entwicklung vonstattengehen wird. Auf dem Gebiet der Forschung hat sich sehr viel getan und auch in Zukunft wird diesbezüglich mit viel Engagement investiert.
Persönlichkeitsstil & Ausprägungen der Persönlichkeitsstörungen
Hat sich der Persönlichkeitsstil in letzter Zeit oder auch über einen längeren Zeitraum verändert? Wirkt das Gegenüber lustlos, antriebslos und in sich gekehrt? Oder ist dein Angehöriger plötzlich laut, dominant und rastlos? All das können Anzeichen für eine ernste psychische Störung in unterschiedlichen Ausprägungen sein. Bei den einzelnen Persönlichkeitsstörungen können Stimmungsschwankungen vorliegen. Die Gefühle können nicht kontrolliert werden und das Umfeld kann oftmals nicht verstehen, was Handlungen bedeuten und wie man richtig agieren soll. Auf jeden Fall sollte jede psychische Störung ernst genommen werden. Eine frühzeitige Behandlung durch den Arzt kann helfen, die Persönlichkeitsstörungen bestmöglich zu kurieren.
Die psychische Störung im unmittelbaren Umfeld
Der eigene Persönlichkeitsstil wird durch die Erkrankung immer beeinflusst. Das eigene Ich, also das Bewusstsein, rückt zumindest teilweise in den Hintergrund. Nicht immer bekommt das Betroffene selbst unmittelbar mit oder erhält davon Kenntnis. Das soziale, familiäre oder berufliche Umfeld nimmt diesen Punkt hingegen komplett anders wahr. Es gilt, sich auf diese neue Situation einzustellen. Das erfordert viel Kraft und ist nicht selten eine echte Herausforderung. Letztlich kann dies nur mit der Unterstützung und der Zusammenarbeit der Ärzte und Kliniken gemeistert werden. Diverse Selbsthilfegruppen stellen einen wichtigen Anlaufpunkt dar. Veränderte oder multiple Persönlichkeiten nehmen oft ihr Umfeld wahr, allerdings in einer anderen, nicht selten irrealen Dimension. Letztlich ist es so, dass psychische Erkrankungen immer schwerer nachvollziehbar sind, als es bei physischen Leiden der Fall ist. Umso mehr Fingerspitzengefühl aller Beteiligten ist erforderlich. Ganz gleich, welche Ausprägungen die psychische Störung mit sich bringt.