Clusterkopfschmerz
Der Clusterkopfschmerz ist sehr selten. Die Kopfschmerzen treten in Serien über Wochen bis Monate (Cluster-Episoden) auf. Überwiegend nächtliche Attacken sind typisch für diese Kopfschmerzerkrankung. Die Schmerzen sind extrem stark und fast immer einseitig, vor allem im Bereich von Augen, Stirn und Schläfen. Im Gegensatz zum Migräne-Kopfschmerz bringt hier Bewegung, Drücken oder Beklopfen der betroffenen Kopfteile Erleichterung der Kopfschmerzen. Clusterkopfschmerz tritt jahreszeitlich in Episoden von mehreren Wochen auf. Am Tage oft regelmäßig und nachts mit mehreren max. 2 Stunden andauernden Attacken. Diese Kopfschmerz-Attacken sind zumeist von einem einseitigen Nasen- und/oder Tränenfluss begleitet.
Wie äußern sich Clusterkopfschmerzen?
Der Clusterkopfschmerz ist eine Kopfschmerzerkrankung, die bei einem Promille der Menschen vorkommt. Häufiger davon betroffen sind Männer. Das durchschnittliche Alter der an Clusterkopfschmerz Erkrankten liegt bei circa 28 Jahren. Bei der chronischen Art sind es etwa 37 Jahre. Selten tritt Clusterkopfschmerz bei Kindern oder in späteren Jahren erstmals auf.
Welches sind die Ursachen von Clusterkopfschmerz?
Ursachen von Clusterkopfschmerz und eigentliche Auslöser sind nicht im Detail bekannt. Man nimmt an, dass eine Fehlsteuerung im Zwischenhirn (Hypothalamus), die eine veränderte Durchblutung im Gehirn und eine gestörte Ausschüttung von Hormonen wie Melatonin zur Folge hat. In der Cluster-Episode sowie bei chronischem Clusterkopfschmerz kann Alkohol sowie Histamin Kopfschmerzen auslösen.
Die Symptome von Clusterkopfschmerz
Der Clusterkopfschmerz tritt anfallsartig, meistens nachts und gehäuft im Frühling und im Herbst auf. Es wurden folgende Symptome festgestellt:
- bestimmte betroffene Regionen: Clusterkopfschmerz tritt in der Regel periorbital, also um ein Auge herum auf. Es können aber auch die anderen Regionen des Schädels, Schultern und Arme betroffen sein und schmerzen.
- Die Kopfschmerzen sind einseitig. Ein Seitenwechsel wurde dabei nicht festgestellt.
- Die Schmerzen sind bohrend, stechend und haben eine unerträglich starke Intensität.
- Bewegung kann die Schmerzen lindern.
- Drei Viertel aller Attacken finden nachts statt, seltener am Mittags oder abends.
- Dauer einer Attacke ist mindestens 15 Minuten und maximal 3 Stunden, es können bis zu acht Attacken täglich auftreten. Durchschnittlich sind es 3 Attacken pro Tag, mindestens jedoch 1 alle 2 Tage.
Als Begleitsymptome von Clusterkopfschmerz können auftreten:
- Aura-Phänomene
- Augen tränen und -rötung
- Lidschwellung (Lidödem)
- Nase rinnen
- Miose (Verengung der Pupille)
- Herabhängen eines Lids (Ptose)
- Vermehrter Schweiß im Gesicht
- Migräne-Symptome wie z-B. Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit Aufgeregtheit und Unruhe.
Verlauf von Clusterkopfschmerz
Es gibt eine episodische und eine chronische Form dieser Kopfschmerzerkrankung. Nach einer der Cluster-Episoden sind Betroffene meist jahrelang beschwerdefrei, bis erneut eine Clusterkopfschmerz-Episode auftritt:
Eine der Cluster-Episoden hat die Dauer von durchschnittlich 8 Wochen. Sie kann allerdings kürzer oder viel länger (bis 1 Jahr) anhalten.
Chronische Clusterkopfschmerzen dauern über ein Jahr an, wobei schmerzfreie Intervalle weniger als 4 Wochen anhalten. Es kommt zu täglichen Attacken, fast ohne beschwerdefreie Zeiten.
Welche Anlaufstellen gibt es bei Clusterkopfschmerz und wie erfolgt die Diagnose?
Eine sichere Anlaufstelle bei dem erstmaligen Auftreten von Clusterkopfschmerz ist der Facharzt für Neurologie oder die Ambulanz. Durchschnittlich dauert es bis zu 8 Jahre, bis die Diagnose "Clusterkopfschmerz" feststeht. Im Allgemeinen werden diese Untersuchungen durchgeführt.
Allgemeine neurologische Untersuchung
Es werden andere Erkrankungen durch eine Schädel-Computertomografie oder Kernspintomografie ausgeschlossen. Die Diagnosekriterien der internationalen Kopfschmerzgesellschaft gelten auch hier.
Bei der Therapie von Clusterkopfschmerz gibt es eine Akuttherapie und die Vorbeugung.
Für die medikamentöse Therapie gibt es verschiedene Wirkstoffe und Darreichungsformen. Der Arzt entscheidet, welche rezeptpflichtigen Wirkstoffe wie dosiert werden und wie lange sie eingesetzt werden. Der Behandlungsplan hängt vom Verlauf ab und wie gut Betroffene auf die Medikamente ansprechen. Schmerzstillende Medikamente, die Analgetika helfen Betroffenen nicht, im Gegensatz zu den anderen Kopfschmerzarten.
100 % Sauerstoff ist hilfreich bei einer frühzeitigen Inhalation. 70 % aller Betroffenen sprechen darauf an. 15 Minuten lang werden mindestens 7 L 100 % Sauerstoff in der Minute mithilfe einer Gesichtsmaske inhaliert. Während dieser Inhalation soll der Patient leicht vorgebeugt sitzen. Triptane werden per Injektion unter die Haut verabreicht. Nasenspray hilft auch bedingt. Lokalanästhetikum ist als Nasen-Tamponade verabreicht eine alternative Behandlungsmöglichkeit.